Im ersten Halbjahr 2018 soll es soweit sein: der Baustart für die Akademie und der neuen DFB-Zentrale in Frankfurt. Beim Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden die Delegierten wohl dem Bau zustimmen. Dieses sogenannte Jahrhundertprojekt bringe den Deutschen Fußball entscheidend weiter, sagt Rainer Koch - vor allem im Hinblick auf die internationale Konkurrenz. "Seit dem die Engländer im Saint George Park die neue Akademie haben, sind die Nachwuchsmannschaften sehr, sehr erfolgreich geworden", argumentiert der Funktionär und verweist auf die Erfolge der Three Lions. "Dieses Jahr: U20-Titelgewinn, U17-Titelgewinn, auf Weltebene U19-Europameisterschaft gewonnen", sagt Koch.
"Wir dürfen uns nicht ausruhen auf den Erfolgen von 2014." DFB-Vizepräsident Rainer Koch
Mehrkosten durch Zusammenführung mit dem Verwaltungsgebäude
Allerdings kostet der Bau auf der Frankfurter Galopprennbahn 150 Millionen Euro, gut 60 Millionen mehr als ursprünglich eingeplant. Das liege aber laut dem Vizepräsidenten nicht daran, dass alles teurer geworden wäre. Stattdessen sei das Projekt umfangreicher geworden", so Koch. "Jetzt geht es nämlich nicht mehr nur um die Errichtung einer Akademie. Jetzt soll auch die Zentralverwaltung des DFB mit der Akademie an einem Standort zusammengeführt werden", lautet die Begründung. Trotz der Kosten für die Akademie sollen aber keine anderen Projekte auf Eis gelegt werden. Zusätzliche Belastungen für Amateurvereine seien nicht zu erwarten.
"Das aktuelle Gebäude des DFB platzt aus allen Nähten." DFB-Vizepräsident Rainer Koch
Rechenspiele für die Regionalliga
Das andere große Thema auf dem Bundestag ist die Änderung der Aufstiegsregelung zur dritten Liga. Dabei handelt es sich um einen komplizierten Prozess. Aktuell gibt es fünf Regionalligen und drei Aufsteiger. Einige Verbände fordern, dass es künftig nur noch vier Ligen geben sollte mit vier Aufsteigern. Wahrscheinlich ist aber laut Koch, dass die fünf Ligen bestehen bleiben. Die Meister der West- und der Südwest-Liga würden dann direkt aufsteigen. Begründung: In ihren Landesverbänden spielen die mit Abstand meisten Mannschaften mit.
Festes Aufstiegsrecht und Relegation oder Aufstiegsrunde für alle
Die anderen drei Ligen, darunter auch die Regionalliga Bayern, würden die zwei anderen Aufstiegsplätze unter sich ausmachen. Dafür sind zwei Modelle denkbar. Die eine Möglichkeit wäre, dass eine Liga alle drei Jahre ein festes Aufstiegsrecht hat und die anderen zwei Ligen gegeneinander Relegation spielen. "Dann würden wir also auf die Regionalliga Bayern bezogen in jedem dritten Jahr vor der Saison sagen können: Wer bei uns Meister wird, steigt auf", erklärt der 58-Jährige. Allerdings fände er die zweite Variante gerechter: Dabei würden die drei Meister mit Hin- und Rückspiel eine Aufstiegsrunde austragen.
Wenn die Delegierten auf dem Bundestag dem Modell mit den zwei Direktaufsteigern und zwei weiteren Aufsteigern aus den anderen drei Ligen zustimmen, wird in den Monaten danach der Relegations-Modus geklärt. Zur neuen Saison soll er dann schon eingeführt werden.