Bierhoff hatte in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt" öffentlich darüber gesprochen, ob es nicht besser gewesen wäre, nach der Erdogan-Affäre auf Özil bei der WM zu verzichten. "Wir haben Spieler bei der deutschen Nationalmannschaft bislang noch nie zu etwas gezwungen, sondern immer versucht, sie für eine Sache zu überzeugen. Das ist uns bei Mesut nicht gelungen. Und insofern hätte man überlegen müssen, ob man sportlich auf ihn verzichtet", sagte der 50-Jährige.
"Bauernopfer" statt "#zsamm"
Im Internet wird diese Aussage jedoch mit erheblichem Entsetzen kommentiert: Auf Twitter ist von "Bauernopfer", "an den Pranger gestellte Spieler", "charakterloses Nachtreten" zu lesen. Auch das vonseiten des DFB ausgegebene Mannschaftsmotto "#zsamm" wird im Zusammenhang mit Bierhoffs öffentlicher Spielerkritik als "ad absurdum geführt" kommentiert.
Umstrittene Bilder mit Erdogan
Özil hat sich seit den Mitte Mai in London entstandenen Bildern mit dem umstrittenen türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Öffentlichkeit im Gegensatz zu Ilkay Gündogan nicht geäußert und blieb auf Erlaubnis des DFB auch dem Medientag im Trainingslager fern. "Ich glaube, die Tatsache, dass Mesut und Ilkay die Fotos gemacht haben, hat die Mannschaft nicht so sehr beschäftigt. Aber die Debatte war nachhaltig. Im Rückblick würde ich versuchen, dieses Thema noch klarer zu regeln", sagte Bierhoff jetzt rückblickend.