Filimon Abraham
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Bergläufe für Traunsteiner Abraham fast wie Marathontraining

Filimon Abraham ist für die LG Regensburg bei der Mountain und Trail Running WM in Innsbruck am Start. Bergläufe sind für den gebürtigen Eritreer fast wie Marathontraining.

In Innsbruck und Umgebung gibt es viele Berge und aktuell auch überproportional viele Lauf-Sportler und Sportlerinnen aus aller Welt, die im schnellen Tempo hoch hinaus wollen. Grund für die Interessen-Verdichtung: Die Berglaufelite der Welt trifft sich in Tirol zur Mountain- und Trail Running WM.

Einer der Athleten ist Filimon Abraham. Der 30-Jährige lebt in Traunstein und läuft für die LG Regensburg. Er startet unter anderem im Crosslauf, über die 10.000 Meter und geht auch auf die Marathon-Distanz.

Bei den European Championships in München war er über die 10.000 Meter qualifiziert. Am Ende wurde es Platz 19. Bei der Crosslauf-EM lief er im Dezember 2022 auf Platz fünf. Im März 2023 konnte Abraham seinen ersten Marathon beenden. Dabei gelang ihm gleich die zweitschnellste deutsche Marathonzeit der Geschichte. Damit war er auch schon nah daran, sich einen großen Traum zu erfüllen. "Mein größtes Ziel ist Olympia, Paris 2024", so der 30-Jährige. Die Olympia-Norm verpasste der gebürtige Eritreer bei seinem starken Auftritt in Barcelona nur um wenige Sekunden.

Abraham: "Ich laufe sehr sehr gerne"

Nun ist Abraham, der auch Bergläufe in sein Training integriert, bei der WM in Innsbruck in zwei der ausgetragenen vier Disziplinen am Start. Im Vertikal müssen beispielsweise auf sieben Kilometer über 1.000 Meter überwunden werden. Für den 30-Jährigen ist das fast wie Marathontraining. Aber vor allem auch etwas Schönes: "Ich laufe sehr sehr gerne."

Der Sport hat ihm bei der Integration geholfen. Denn Abraham ist 2014 über den Sudan, Libyen und das Mittelmeer nach Italien geflüchtet. Von dort ging die mehrmonatige Odyssee weiter bis in eine Flüchtlingsunterkunft im Chiemgau. "2014 bin ich angekommen, ein Monat in München und von München nach Teisendorf", so Abraham.

Über Schreinerlehre zum Profi

Im Chiemgau hat er eine Schreinerlehre gemacht und in Teilzeit als Elektriker bei einer Lampenfirma gearbeitet um auch Zeit fürs Training zu haben. Jetzt ist er Profi.

Gelaufen ist er schon immer: Schon "als Kind war ich auch Leichtathletik interessiert", erzählt Abraham der seit 2020 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. In Eritrea habe er drei Jahre trainiert, während der Flucht konnte er es sieben Monate nicht tun. "In Deutschland habe ich angefangen langsam zu trainieren und bis jetzt laufe ich relativ regelmäßig."

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