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Scharfe Kritik: Mitgründer Sean Parker schießt gegen Facebook

Scharfe Kritik: Mitgründer Sean Parker schießt gegen Facebook

Facebook gegen Facebook. Der Mitgründer Sean Parker hat das Soziale Netzwerk scharf kritisiert. Er sei mittlerweile aus Gewissensgründen zu einem Social-Media-Verweigerer geworden, sagte Parker auf einem Medien-Event in den USA. Von Max Muth

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Max Muth

Facebook hat Sean Parker viel zu verdanken. Und Sean Parker hat Facebook viel zu verdanken. Der Napster-Gründer war der erste Präsident des Unternehmens, seine Anteil machen ihn zu einem schwerreichen Mann - und das im Alter von 37 Jahren. Auf 2,6 Milliarden Dollar schätzt Forbes sein Vermögen derzeit.

Um so erstaunlicher ist, was Parker jetzt auf einer Veranstaltung der Webseite Axios über sein ehemaliges Unternehmen sagte: Er könne die Social-Media-Nutzung mittlerweile nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren.

Bei Facebook sei die Überlegung immer gewesen, wie es die Menschen dazu bringen könne, der Seite möglichst viel ihrer Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen:

"Das heißt, wir müssen den Menschen ab und zu einen kleinen Dopaminschub geben - das passiert, wenn jemand Sachen von dir liked oder ein Foto kommentiert. Es ist ein Feedback-Loop, der auf dem Drang der Menschen nach sozialer Bestätigung basiert. (...) Wir haben eine Schwachstelle in der Psychologie der Menschen ausgenutzt. Die Erfinder, also ich und Mark (Zuckerberg) und Kevin Systrom (Instagram) wussten das. Und wir haben es trotzdem gemacht." Facebook-Mitgründer Sean Parker

Wie im Laborversuch: Verhaltensänderung durch Dopaminschübe

Damals sei allerdings noch nicht absehbar gewesen, wie groß der Einfluss eines Netzwerks von zwei Milliarden Menschen auf die Gesellschaft sein würde. Parker geht davon aus, dass Facebook inzwischen die Beziehungen zwischen Gesellschaft und den Menschen und den Menschen untereinander beeinflusst. Und zwar zum Negativen.

Mit seinen Bedenken ist Parker nicht allein - nicht zuletzt aufgrund der Rolle von Facebook und Twitter beim Brexit, den US-Wahlen und anderen Ereignissen, wird mittlerweile vermehrt über die negativen Folgen der Netzwerke nachgedacht.