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#HomoDigitalis: Wie die Digitalisierung den Menschen verändert

Die immer engere Verbindung von Mensch und Maschine - ob durch digitale Assistenten oder gleich durch Schnittstellen vom Gehirn zum Computer - zeigt schon spürbare Auswirkungen auf die Art, wie wir leben und uns weiter entwickeln.

Über dieses Thema berichtet: Hintergrund am .

Schon heute verändert digitale Technologie unser Sozialverhalten spürbar. Das gilt für die Art, wie wir per Videochat oder Messenger überall auf der Welt und wann immer wir wollen in Echtzeit miteinander kommunizieren. Längst befinden wir uns aber nicht mehr nur in Gesellschaft von anderen Menschen, sondern auch von digitalen Begleitern; also Software auf dem Handy oder auch Robotern, mit denen wir sprechen. Freundlich müssen wir da nicht sein. Es reicht, zu befehlen. Und wenn man seine Ruhe haben will, schaltet man den digitalen Assistenten einfach aus. Was macht das mit uns?

Zum Roboter muss man nicht nett sein

Roboter-Psychologin Martina Mara vom Ars Electronica Futurelab in Linz befürchtet im Gespräch mit dem BR gewisse Gewohnheitseffekte: "Es ist nicht auszuschließen, dass das auch in einer Wechselwirkung zueinandersteht. Das heißt, dass wir Schemata, die wir im Umgang, im Kontakt mit Robotern erlernen, dann auch auf andere Menschen anwenden."

Mensch und Maschine werden Eins

Zwar können auch Technik-Enthusiasten nette Menschen sein. Doch was passiert, wenn wir mit Maschinen nicht nur wie mit Menschen sprechen, sondern uns direkt mit ihnen zusammenschalten? Bereits heute können wir sozusagen mit Gedankenkraft einfache Fahrzeuge steuern, indem Elektroden am Kopf unsere Gehirnströme abnehmen. An weit engeren Verbindungen, quasi dem Chip im Gehirn, wird schon fieberhaft geforscht und zum Beispiel im Silicon Valley milliardenschwer investiert.

"Ein Brain-Computer-Interface ist keine Einbahnstraße"

Die sogenannten Brain-Computer-Interfaces, also Gehirn-Computer-Schnittstellen, könnten das nächste große Ding der Digitalwirtschaft werden. Wirtschaftspsychologe Bertolt Meyer beschäftigt sich an der TU in Chemnitz mit den Auswirkungen von Technologie auf Mensch und Gesellschaft: "Tatsache ist: Ein Brain-Computer-Interface ist keine Einbahnstraße. Da wird es nicht nur darum gehen, durch das Gehirn Technik zu kontrollieren. Sondern man könnte natürlich auch Informationen, Dinge ins Gehirn hineinbringen. Ja wir hätten dann eine Verschmelzung zwischen Mensch und Technik auf Bewusstseinsebene", orakelt der Wissenschaftler.