Bildrechte: WDR/Degeto

Filmszene aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" mit Libuse Safrankova als Aschenbrödel und Pavel Travnicek als Prinz.

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Was in den verschiedenen Ländern zu Weihnachten im TV läuft

"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" und "Kevin - allein zu Haus" sind beliebte Filme an Weihnachten im deutschen TV. Auch in anderen Ländern gibt es immer wiederkehrende Klassiker. Zum Teil auch Ungewöhnliches.

Wie seit Jahrzehnten in Deutschland gehört auch in Tschechien die CSSR-DDR-Koproduktion "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ins alljährliche TV-Programm. In der damaligen Tschechoslowakei flimmerte sie zum ersten Mal an Heiligabend 1974 über die Bildschirme. Auch dieses Jahr zeigen u.a. Das Erste den Kultfilm an Heiligabend um 12.05 Uhr und das Bayerische Fernsehen am 26.12.2017 um 8.30 Uhr. Kaum bekannt ist, dass der Winterfilm-Klassiker laut Drehbuch eigentlich im Sommer hätte aufgenommen werden sollen - die Studios aber nur in der kalten Jahreszeit verfügbar waren.

"Aschenbrödel" auch in Norwegen beliebt

Auch die Norweger läuten Weihnachten mit dem deutsch-tschechischen Klassiker ein: "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist einer der wenigen synchronisierten Filme im norwegischen Fernsehen. 

"Kevin - allein zu Haus" mit Macauly Culkin gehört nicht nur in Deutschland zum Weihnachtsprogramm fest dazu. 3,09 Millionen Zuschauer sahen den 27 Jahre alten Film am Heiligabend 2016 auf Sat.1. Auch in diesem Jahr bringt der Sender den Klassiker zu Weihnachten zur Primetime.

Proteste in Polen wegen "Kevin"

Auch in Polen geht es nicht ohne den pfiffigen Jungen. Als das polnische Fernsehen 2010 plante, "Kevin - allein zu Haus" an den Festtagen nicht auszustrahlen, hagelte es Proteste. In der Facebook-Gruppe "Polsat hat Weihnachten getötet - dieses Jahr gibt es keinen Kevin" appellierten Zehntausende Polen an den TV-Sender, diese Entscheidung rückgängig zu machen. Polsat nahm den Film dann doch ins Programm und beging den Fauxpas seitdem nicht wieder. Auch in diesem Jahr wird der US-Kracher am 24. Dezember ausgestrahlt.

In Spanien ist Kevin ebenfalls beliebt. Zwischen Weihnachten und dem 6. Januar laufen im TV aber auch andere weihnachtliche Hollywood-Filme wie "Der Grinch" mit Jim Carrey als grüne Kreatur mit - zumindest anfangs - gehörigem Hass auf das Fest.

Bei den Briten knallt's und rattert's

Besinnliches an den Festtagen? Nicht, wenn es nach vielen Briten geht. Zumindest auf ihrem TV-Bildschirm bevorzugen sie über die Feiertage Explosionen und das Rattern von Maschinenpistolen. Knapp ein Drittel von ihnen findet, dass es sich beim US-Actionthriller "Stirb Langsam" um einen Weihnachtsfilm handelt. Das ergab eine YouGov-Umfrage Anfang Dezember. Dabei hat der Hollywood-Klassiker nur im weitesten Sinne eine Verbindung zum Fest: Im ersten Teil der Reihe von 1989 kämpft John McClane (Bruce Willis) gegen fiese Terroristen aus Deutschland, die eine Weihnachtsfeier in einem Büroturm in Los Angeles sprengen.

In Österreich sitzt der Bundespräsident am Spendentelefon

Während im deutschen Fernsehen in der Vorweihnachtszeit mehrere Sendungen zu Spenden für Bedürftige aufrufen, steht das österreichische TV direkt an Weihnachten ganz im Zeichen des großen Spendenmarathons "Licht ins Dunkel". Von 9.00 bis 19.00 Uhr und dann - nach der Bescherung - wieder ab 21.45 Uhr wird im ORF zugunsten von Menschen mit Behinderung oder in sozialen Notlagen Geld gesammelt. Dabei hilft jeder, der in der Alpenrepublik Rang und Namen hat. Der österreichische Bundespräsident sitzt genauso am Telefon, um Spenden entgegenzunehmen, wie der Kanzler, berühmte Schauspieler oder Sportler.