Abdelkarim hat dunklere Haut als die meisten von uns und trägt einen schwarzen Vollbart, wie ihn oft Muslime tragen. Er ist Marokkaner, aufgewachsen in Bielefeld. Er steht als nordrhein-westfälisch-nordafrikanischer Kabarettist auf der Bühne. So einer, der sich selbst scherzhaft als "Nafri" bezeichnet, braucht bloß zu erzählen, was er erlebt, dann kommen wie von selbst Geschichten voller Komik und Klischees.
Abdelkarim spielt mit der Angst vor Fremden
Abdelkarim spielt gekonnt mit der Angst vor Fremden. Ressentiments bestätigt er so plakativ, dass sich jeder fragen muss: Was ist verrückter: die Story, die Abdelkarim erzählt, oder meine eigene Intoleranz?
Vorurteile zerfallen im Scheinwerferlicht
Ausländer erscheinen im Programm mal wie Kriminelle, Muslime wie Terroristen; doch solche Vorurteile schickt Abdelkarim ins Scheinwerferlicht der Kleinkunst, wo sie wie von selbst zerfallen.
Der Kabarettist als begnadeter Beobachter
Überhaupt ist Abdelkarim ein begnadeter Imitator und Beobachter, etwa wenn es um die Ausdrucksweise türkischer Jugendlicher geht. Selbst von schlechten Vorbildern lassen sich so Lebenslust und Lässigkeit lernen.
Abdelkarims neues Programm mit dem Titel "Staatsfreund Nr. 1" ist beim Kölner Label WORTART erschienen. Eine Doppel-CD kostet 18,99 Euro.