Bildrechte: Landshuter Kurzfilmfestival

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260 Werke beim Landshuter Kurzfilmfestival

Beim Kurzfilmfestival in Landshut gibt's in einer knappen Woche 260 Filme zu sehen. Internationales in der Kategorie "Europe in 19 Minutes", Gruseliges im "Shock Block" und Fantastisch-Digitales in der Sparte "Virtual Reality". Von Roland Biswurm

Über dieses Thema berichtet: Kulturleben am .

"Also ich hab mit 9 Kubricks 'Odyssee im Weltraum' gesehen und von dem Moment an war ich gefangen in der cineastischen Welt . Ich hab dann eine Fotografenlehre gemacht und mit Kurzfilmen angefangen, war darin auch recht erfolgreich, wurde zu Festivals eingeladen und hab dann im Jahr 2000 ein paar meiner Filme freunden vorgeführt. Das war so erfolgreich, dass wir beschlossen haben, das jetzt öfter zu machen. Und dieses Jahr machen wir das zum 19. Mal."

Das sagt er so lässig, dieser Michael Orth. Er ist künstlerischer Leiter des Landshuter Kurzfilmfestivals. Mit roten Augen und etwas übernächtigt kommt er zum Interview. Er hat in den vergangenen Monaten mehr als Tausend Kurzfilme angeschaut.

"Dieses Jahr waren es 1.200 ganz genau, und wenn man bedenkt, dass jeder Film im Schnitt 13 ‚ Minuten lang ist, bedeutet das, dass ich 32 Tage lang jeden Tag acht Stunden lang Kurzfilme anschaue und daraus ein Programm zu machen ,ist nicht ganz so leicht, weil mehr als die Hälfte der Einreichungen ja sehr gut sind und das ist mehr geworden in den letzten Jahren. Das Festival wird auch immer größer und wir haben auch immer mehr Zuschauer. Das ist eine echte Herausforderung, das alles zu bewältigen.

Weshalb im Team nun auch eine gute Fee wirkt, die das alles organisiert: Birgit Horn.

"Wir haben ja bei uns Wettbewerbe laufen in verschiedenen thematischen Blöcken: zum Beispiel den Schock-Block für die ganz hart Gesottenen, dann haben wir: “Europe in 19 Minutes“ , dieses Jahr sind es 19 Minuten, weil wir das 19. Festival haben, nächstes Jahr dann 20 Minuten. Dann haben wir Dieses Jahr den „Dahoam“ Block mit dem Bezirk Niederbayern zusammen, da fragen wir: „was ist Heimat und wie kann man das filmisch umsetzen?“ und : wir freuen uns sehr: wir durften für das renommierte Langfilmfestival in Bozen einen Kurzfilmblock kuratieren, was uns natürlich sehr gefreut hat."

Surrealistische Experimentalfilme, animierte Comicstrips, Kurzgeschichten in einem ganz altmodischen Sinne, Dramen, Tragödien, Krimis, Splatter Movies... alles was Cineasten und CineastInnen so begehren. Ein Abstecher nach Landshut lohnt sich also.

"Wir haben Anreisende, die fahren abends noch mal 80 km extra nach Landshut rein, aus dem Bayerischen Wald, um sich einen Shock Block anzuschauen, weil die sagen : Sowas gibt’s bei uns nicht.. Schock Block, das ist der Knaller… Ich freu mich auch immer wieder, wenn die Leute sich wieder mehr für die  Filmemacher interessieren , denn dafür machen wir ja ein Festival, dass sich die Menschen und die Filmemacher kennen lernen… ich finde, die Herausforderung am Kurzfilm ist ja das Gleiche wie bei einer Rede: lange Reden halten kann jeder, aber das wichtige in kurzen, prägnanten Sätzen zu sagen, das ist schon große Kunst.

Das Kurzfilmfest in Landshut läuft noch bis kommenden Dienstag. Bayern 2 ist Medienpartner.