"Igor Levit. No Fear" - Eigenwilliger Blick auf den Ausnahme-Pianisten
Regina Schellings Dokumentarfilm begleitet den Star-Pianisten Igor Levit über gut eineinhalb Jahre. Gerne meldet sich Levit auch politisch zu Wort, bevorzugt per Twitter. Oft setzt er sich als Jude mit russischen Wurzeln dabei mit Rechtsradikalen auseinander. Ein Ausnahmekünstler und Aktivist. Kein klassisches Portrait, eher eine Momentaufnahme, die die Musik zelebriert und ihr den nötigen Raum gibt, aber auch entrückte Augenblicke abseits der Bühne einfängt.
"Rimini" - Ulrich Seidl erzählt von gescheiterten Existenzen
Rimini in der Nachsaison. Der abgehalfterte Schlagerstar Richie Bravo beglückt die älteren Gäste mit seinen Darbietungen und bezahlten Sexdiensten. Ulrich Seidls Film zeigt eine Welt der gestrandeten Illusionen, voll Sehnsucht und Schmerz. Leicht konsumierbar ist "Rimini" nicht, bleibt aber im Gedächtnis, vor allem Hauptdarsteller Michael Thomas spielt bravourös.
"Mona Lisa and the Blood Moon" - Eine Außenseiter-Geschichte als Fantasy-Drama
Alarm in der Psychiatrie von New Orleans: Eine junge Koreanerin namens Mona Lisa bricht aus und zeigt dabei ihre besondere Fähigkeit: Kraft ihrer Gedanken Menschen zu steuern. Was folgt, ist kein Horrorfilm, sondern eine schrille Außenseiter-Ballade der iranisch-amerikanischen Regisseurin Ana Lily Amirpour. Diese wandelt zwar auf altbekannten Genre-Pfaden, unterhält aber bestens.
"Ein Land, das es nicht mehr gibt" - Eine Regisseurin verfilmt ihre DDR-Vergangenheit
Im Sommer 1989 erlebt die Ost-Berliner Abiturientin Suzie (dt.) ihre ganz persönliche Wende: Sie muss in einer Fabrik die sozialistische Produktion unterstützen, nachdem sie von der Schule flog. Aber dann öffnet sich ihr die Tür zur Modewelt der DDR ..., und es wird rebellisch. "In einem Land, das es nicht mehr gibt" basiert auf dem Leben von Regisseurin Aelrun Goette: das Ganze ist etwas glatt geraten, dafür aber detailreich ausgestattet. Mit einem DDR-Bild voll besonderer Farbtupfer.
"The Woman King" - Ein historischer Konflikt als Actionspektakel
Oscar-Preisträgerin Viola Davis ist "The Woman King". Als Generalin führt sie im 19. Jahrhundert eine weibliche Einheit von Kriegerinnen an, die einen König in seinem westafrikanischen Reich schützen sollen. Als die Sklavenhändler anlegen, beginnt die "Mission Verteidigung". Im heutigen Benin spielte sich die Geschichte so ähnlich ab. Erzählt leider im Schneckentempo. Aber die Kämpfe sind stark.
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