Schlimmer als zu spät kommen ist zu früh kommen. Das gilt auch in Japan. Und ist besonders beim öffentlichen Personen-Nahverkehr ziemlich dusselig. Denn wenn der Pendler in Tokio wie jeden morgen damit rechnet, dass der 9.44-Uhr-Zug des Tsukuba Express auch exakt um 9.44 Uhr losfährt, sein ganzes Morgenritual minutiös auf diese Abfahrt hin plant, dann ist eben dieser Pendler natürlich außer sich, wenn um 9.44 Uhr kein Zug mehr da ist. Weil der schon losgefahren ist. Unerhörterweise ganze 20 Sekunden zu früh.
Management entschuldigt sich überschwänglich
Eine Schmach, die das Management des japanischen Bahnunternehmens selbstverständlich sofort auf sich lädt und sich in einem Statement auf dessen Website "zutiefst" für die "schwere Unannehmlichkeit" entschuldigt, die die verfrühte Abfahrt für die Pendler mit sich gebracht hat, die den Zug verpasst haben und leider nicht auf den vier Minuten später fahrenden Zug warten konnten. Das Bahnpersonal sei mit Nachdruck angewiesen, in Zukunft den Fahrplan exakt einzuhalten. Eine weitere verfrühte Abfahrt soll nie wieder vorkommen. Offiziell beschwert hat sich übrigens niemand.