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Hollywood-Mogul Harvey Weinstein

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Verhaftung von Weinstein soll bevorstehen

Der US-Filmproduzent Harvey Weinstein soll nach übereinstimmenden US-Medienberichten noch diese Woche verhaftet werden. Um den Zugriff zu verhindern, will er sich laut "New York Times" noch heute selbst den Behörden stellen.

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Seit Monaten laufen Ermittlungen gegen den 66-Jährigen wegen sexuellen Missbrauchs. Die Staatsanwaltschaft in Manhattan will Anklage erheben, auch Behörden in Los Angeles und London ermitteln, nachdem zahlreiche Frauen Vorwürfe gegen den Filmmogul erhoben hatten.

Die New Yorker Staatsanwaltschaft wollte sich nicht offiziell zu den Medienberichten äußern. "Es gibt keine Informationen, die ich derzeit mitteilen kann", sagte eine Sprecherin in Manhattan. Zuvor war bekannt geworden, dass die Ermittlungen gegen Weinstein in den USA auf Bundesebene ausgeweitet worden waren. Die Ermittler wollen unter anderem herausfinden, ob der 66-Jährige etwa Frauen dazu gebracht habe, über Staatsgrenzen hinweg zu reisen, um sie belästigen zu können. Laut "New York Times" wird auch untersucht, ob Weinstein gegen das Anti-Stalking-Gesetz verstoßen habe, etwa um Opfer einzuschüchtern.

McGowan "vorsichtig hoffnungsvoll"

Eine der ersten öffentlichen Anklägerinnen Weinsteins, Rose McGowan, äußerte sich erfreut. Sie sei zufrieden, aber eher vorsichtig hoffnungsvoll, dass die Justiz in dem Fall funktioniere, sagte die Schauspielerin: "Weil alles wahr ist. Keiner von den sexuellen Kontakten war einvernehmlich." Die 44-Jährige wirft Weinstein vor, sie vor gut 20 Jahren vergewaltigt zu haben.

Der einst einflussreiche Filmproduzent hatte Fehlverhalten eingeräumt, bisher aber Vergewaltigungsvorwürfe zurückgewiesen. Die von ihm gegründete Filmfirma entließ Weinstein nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Oktober 2017, seine Frau ließ sich inzwischen von ihm scheiden. 

Seit Bekanntwerden der Missbrauchsvorwürfe gegen Weinstein wirbeln immer mehr Vorwürfe gegen prominente Filmschaffende die Unterhaltungsbranche auf. Eine unter den Schlagworten #MeToo und #TimesUp bekannt gewordene Bewegung entstand, die sich in weitere Branchen und Länder ausbreitete. Nach Weinstein wurden in den USA unter anderem auch Regisseur James Toback, "House of Cards"-Star Kevin Spacey, Oscar-Preisträger Dustin Hoffman und "Rush Hour"-Regisseur Brett Ratner mit Vorwürfen sexueller Belästigung und Machtmissbrauch konfrontiert. 

Frauen belasten Morgan Freeman

Erst gestern waren auch Vorwürfe gegen Oscar-Preisträger Morgan Freeman bekannt geworden. "Jeder, der mich kennt oder mit mir gearbeitet hat, weiß, dass ich nicht jemand bin, der absichtlich verletzen oder wissentlich jemandem ein unbehagliches Gefühl vermitteln würde", schrieb Freeman als Reaktion in einer Stellungnahme. Und: "Ich entschuldige mich bei jedem, der sich unwohl oder nicht respektiert fühlte - das war nie meine Absicht."