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Südtiroler Dorf wehrt sich gegen Pestizide

In dem Dorf Mals in Südtirol haben die Bewohner via Volksabstimmung entschieden: keine Pestizide mehr in ihrem Ort. Der Film das "Wunder von Mals“ dokumentiert ihren Kampf für eine ökologische Landwirtschaft. Von Doris Fenske

Über dieses Thema berichtet: UNKRAUT am .

Die moderne Landwirtschaft setzt seit Jahrzehnten auf Pflanzenschutzmittel. Tonnenweise Pestizide werden jedes Jahr auf Getreide-, Kartoffel- und Zuckerrübenfelder versprüht, aber auch im Obstbau angewendet. Gespritzt wird gegen Pilzkrankheiten, tierische Schädlinge und unliebsame Gewächse. Der Vorteil: Lebensmittel lassen sich so kostengünstig produzieren.

Gefahren durch Pestizide

Die Schattenseite: Viele Wirkstoffe gelten als problematisch für Mensch und Umwelt. Auch wenn die in der EU zugelassenen Mittel ein Zulassungsverfahren durchlaufen haben, sind sie nicht völlig harmlos und unbedenklich.

Im Südtiroler Vinschgau hat der Apfelanbau die traditionelle Viehwirtschaft weitgehend ersetzt: Monokulturen - so weit das Auge reicht. Doch keine Kultur wird so häufig gespritzt wie Apfel-Plantagen.

In Mals - wo der Apfelanbau im industriellen Maßstab noch nicht betrieben wird - haben sich die Bürger in einer Volksabstimmung mit großer Mehrheit gegen Pestizide ausgesprochen. Mals will eine pestizidfreie Gemeinde werden. Doch sehen sich die Malser einer mächtigen Lobby aus Obstbauern, Bauernbund, Landesregierung und Chemieindustrie gegenüber, die genau dies verhindern will.

Viel Beachtung gefunden

Durch diesen Widerstand hat das Vinschgauer Dorf große Beachtung erfahren. Der Dokumentarfilmer Alexander Schiebel beobachtet seit Jahren diesen Protest. Das "Wunder von Mals“ heißt sein Dokumentarfilm, der bald in die Kinos kommt.