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Südkorea rüstet mit bayerischen Raketen

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Südkorea rüstet mit bayerischen Raketen

Eine Rolle bei der Verschärfung des Koreakonflikts könnte auch eine Waffe aus Bayern gespielt haben. Seit dem vergangenen Herbst haben Südkoreas Militärs die Rakete Taurus, mit der sich auch gut geschützte Bunker zerstören lassen. Von Stephan Lina

Eines der wichtigsten deutschen Rüstungsunternehmen hat seinen Sitz im ländlichen Oberbayern. In einem Wäldchen nahe Schrobenhausen entwickelt und baut die Airbus-Tochter MBDA mit diversen Partnern Raketensysteme. Unter anderem Taurus, eine Waffe, die seit knapp 10 Jahren bei der Bundeswehr im Einsatz ist.

Lieferungen nach Südkorea

Seit dem vergangenen Herbst wird Taurus mit Genehmigung der Bundesregierung auch nach Südkorea geliefert, trotz massiver Proteste der Regierung Nordkoreas. Seoul hat nach Expertenangaben knapp 260 Exemplare zum Stückpreis von etwa einer Million Euro geordert. Südkoreas Luftwaffe ist seither in der Lage, aus bis zu 500 Kilometern Entfernung zielgenau Bunkeranlagen zu zerstören.

Taurus kaum zu stoppen

Einmal von einem Flugzeug abgeworfen, sucht sich die etwa 5 Meter lange Taurus ihren Weg selbst. Trifft sie einen Bunker, durchschlägt eine Art Stahlpfeil auch meterdicke Betonwände. Der eigentliche Sprengkopf explodiert erst mehrere Stockwerke unter der Erde.

Der Norden fühlt sich bedroht

Aus Sicht Nordkoreas ist dies eine massive Bedrohung seiner Verteidigungsstrategie, die sich auf bisher kaum erreichbare Bunkeranlagen stützt. Südkorea bezeichnet Taurus dagegen als effektive Abschreckung.