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Boxen mit Stimmzetteln in einem Wahllokal in Simbabwe

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Simbabwes Regierungspartei erringt wohl absolute Mehrheit

Simbabwes Regierungspartei Zanu-PF hat laut Staatsmedien die absolute Mehrheit im Parlament errungen. Die Wahlkommission habe die Ergebnisse für 153 der insgesamt 210 Sitze im Abgeordnetenhaus vorgelegt, berichtet die staatliche Mediengruppe ZBC.

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Bei der Präsidenten- und Parlamentswahl in Simbabwe hat laut Staatsmedien die Regierungspartei Zanu-PF die absolute Mehrheit errungen, ein offizieller Sieger steht aber noch nicht fest. Die simbabwische Wahlkommission habe die Ergebnisse für 153 der insgesamt 210 Sitze im Abgeordnetenhaus vorgelegt, berichtet die staatliche Mediengruppe ZBC. Demnach hat Zanu-PF bereits 110 Sitze sicher, die oppositionelle Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) hingegen nur 41 Mandate. Die Auszählung für die übrigen Sitze dauerte an.

Erste Wahl seit vier Jahrzehnten

Die Zanu-PF herrscht seit 1980 in dem südafrikanischen Land. Am Montag hatten in Simbabwe zum ersten Mal seit fast vier Jahrzehnten freie Wahlen stattgefunden. Nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Robert Mugabe im vergangenen November gingen die Bürger am Montag weitgehend friedlich zu den Urnen, um einen Präsidenten zu wählen und das Parlament sowie die Kommunalvertretungen neu zu besetzen.

Extrem positive Daten von der Auszählung

Im Anschluss gaben sich sowohl Präsident Emmerson Mnangagwa als auch Oppositionsführer Nelson Chamisa siegesgewiss. Mnangagwa schrieb am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Zanu-PF erhalte "extrem positive" Daten von der Auszählung. Chamisa twitterte, seine Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) gewinne "haushoch".

Haben Wahl des Volkes gewonnen

Vor Bekanntwerden der neuen Ergebnisse der Parlamentswahl erklärte Chamisa allerdings, die Präsidentschaftswahl sei manipuliert worden. "Wir haben die Wahl des Volkes gewonnen und werden das verteidigen!", schrieb er auf Twitter.

Wahl nach Militärputsch

Die Wahl war die erste Abstimmung seit einem Militärputsch im November, in dessen Folge der Langzeitpräsident Robert Mugabe (94) zurücktreten musste. Für das verarmte Simbabwe ist es eine Richtungsentscheidung: Mnangagwa war unter Mugabe viele Jahre Minister und später dessen rechte Hand, sein Wahlsieg würde die Herrschaft der Zanu-PF in ein viertes Jahrzehnt verlängern. Chamisa hingegen, ein eloquenter Pastor, steht für einen Neuanfang.