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Seit der Wahl stellen deutlich mehr Türken Asylanträge

Der türkische Staatschef Erdogan geht seit dem Putschversuch vor zwei Jahren vehement gegen mutmaßliche Verschwörer vor. Entsprechend viele Türken haben in Deutschland einen Antrag auf Asyl gestellt. Seit der Wahl ist die Zahl weiter gestiegen.

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Seit den Wahlen in der Türkei, Ende Juni, ist die Zahl türkischer Asylbewerber in Deutschland deutlich gestiegen – und zwar um fast ein Drittel. Das hat das das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg dem Evangelischen Pressedienst bestätigt. Demnach wurden im Juli 1.141 Erstanträge auf Asyl von türkischen Staatsangehörigen gestellt. Im Juni waren es 884.

Türkei fünfstärkstes Herkunftsland bei Flüchtlingen

Insgesamt waren es seit Jahresbeginn 5.252 Türken, die einen Asylerstantrag in Deutschland gestellt haben. Laut "Rheinischer Post" ein Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit ist die Türkei in diesem Jahr bislang das fünftstärkste Herkunftsland.

Dagdelen verweist auf Ausnahmezustand

Auch Linken-Fraktionsvizechefin Sevim Dagdelen sieht die Wahlen in der Türkei als Grund für den deutlichen Anstieg der Asylanträge. Der "Rheinischen Post" sagte sie, mit den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sei der Ausnahmezustand zum Normalzustand geworden, der immer mehr Menschen in die Flucht treibe. Es sei zu befürchten, dass die türkische Regierung angesichts der wirtschaftlichen Krise eine noch repressivere Innenpolitik verfolgen werde und die Flüchtlingszahlen aus der Türkei weiter zunehmen, warnte Dagdelen.