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Hassan Ruhani

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Ruhani fordert Aufhebung des Stadionverbots für Frauen im Iran

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat eine Aufhebung des Stadionverbots für Frauen gefordert. Der konservative Klerus des Landes will davon allerdings nichts wissen - und verweist zur Begründung auf vulgäre Ausrufe männlicher Fans.

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"Im Islam gibt es zwischen Frauen und Männern keinen Unterschied ... daher sollte Frauen auch erlaubt werden, an sportlichen Wettbewerben teilzunehmen", sagte Ruhani. Eine Aufhebung des fast 40-jährigen Stadionverbots wäre seiner Einschätzung nach weltweit auch eine gute Werbung für die Rolle der Frauen im Islam.

Ruhani wies die Rechtfertigung der Kleriker für das Verbot zurück. Diese vertreten die Auffassung, dass muslimische Frauen besonders in Fußballstadien mit frenetischen männlichen Fans und vulgären Slogans nichts zu suchen haben. "Die Frauen können ja nicht bestraft werden, wenn Männer in den Stadien vulgäre Dinge schreien", sagte Ruhani bei einem Treffen mit iranischen Sportlern im Präsidialamt.

Auch Familientribünen will der Klerus nicht

Ruhani und Vizepräsidentin Massumeh Ebtekar versuchen seit längerem, eine auch für den Klerus akzeptable Lösung für das Stadionverbot der Frauen zu finden. Eine praktische Option wären nach Ansicht des Präsidialamts und Sportministeriums Familientribünen in den Stadien. Der erzkonservative Klerus lehnt jedoch auch diesen Plan ab. 

Nur Verkleidung hilft

Frauen können daher besonders die wichtigen Fußballspiele wie lokale Derbys und WM-Qualifikationsspiele nicht im Stadion verfolgen. In den vergangenen Monaten kamen aber trotzdem immer wieder Frauen in die Stadien. Der Trick: Sie verkleiden sich als Männer.