Gesundheitsministerin Melanie Huml zufolge ist die Zahl der Organspender in Bayern zwar immer noch gering, hat allerdings seit dem Tiefpunkt des Organspende-Skandals zuletzt wieder leicht zugenommen. Es sei allerdings noch ein weiter Weg, die hohen Zahlen früherer Jahre zu ereichen. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) waren in Bayern in den ersten neuen Monaten 109 Menschen zu einer Organspende bereit. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 92.
"Erfreulich ist, dass in Bayern anders als in ganz Deutschland die Zahl der Organspender in den ersten neun Monaten gestiegen ist. Aber es ist noch ein weiter Weg, die hohen Zahlen früherer Jahre zu erreichen. Deshalb werden wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen, die Organspendebereitschaft in der Bevölkerung zu erhöhen." Gesundheitsministerin Melanie Huml
Dagegen sank die Zahl der Organspender in ganz Deutschland von 637 auf 615. Die DSO hat bei ihrem Jahreskongress in dieser Woche die neuen Zahlen vorgelegt und von einer zutiefst besorgniserregenden Lage gesprochen. Demnach sterben in Deutschland täglich etwa drei Menschen, weil sie nicht rechtzeitig ein Herz, eine Lunge, Leber oder Bauchspeicheldrüse bekommen.
Mehr als 10.000 auf der Warteliste
Mehr als 10.000 schwer kranke Menschen warten auf eine Transplantation, die meisten auf eine Niere. Die Ernennung eines Transplantationsbeauftragten in allen bayerischen Krankenhäusern sei besonders wichtig, um Organspenden zu realisieren.
Bayerische Krankenhäuser haben Transplantationsbeauftragte
Bayern hat als erstes Bundesland eine Freistellung für die Transplantationsbeauftragten eingeführt.
"Diese Verpflichtung ist enorm wichtig, damit die Krankenhäuser im Fall einer Organspende einen kompetenten Ansprechpartner zur Seite haben." Gesundheitsministerin Melanie Huml
Denn diese Arbeit sei nur leistbar, so Huml, wenn im hektischen und dicht gefüllten Klinikalltag ausreichend Zeit zur Verfügung stehe.