Symbolbild: Verkehrswende
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Christian Lademann

Bündnis macht sich für Umbau der Automobilindustrie stark.

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Neuausrichtung der Autoindustrie: Bündnis macht Druck

Wie sieht die Zukunft der deutschen Autoindustrie aus? Wenn es nach Gewerkschaften und Umweltverbänden geht, dann vor allem elektrisch. Aber auch der Trend von immer größeren Modellen soll gestoppt werden. Heute steht ein Treffen mit dem Kanzler an.

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Die Autoindustrie gilt als wirtschaftliches Zugpferd in Deutschland. Seit Jahrzehnten garantiert die Branche Wohlstand und sichere Arbeitsplätze. Doch die Mobilität befindet sich im Wandel. Ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Sozial- und Umweltverbänden sowie der evangelischen Kirche fordert nun nicht weniger als eine strategische Neuausrichtung der Fahrzeugindustrie.

Kleinere Fahrzeugmodelle mit Elektroantrieb notwendig

Das sogenannte Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende erklärte, es brauche eine "veränderte Modellpolitik der Unternehmen hin zu kleinen, bedarfsorientierten und bezahlbaren Fahrzeugen". Gleichzeitig erwarte man "gezielte Förderinstrumente" und einen "deutlichen Schub im Ausbau der Ladeinfrastruktur", um den Antriebswechsel hin zu Elektromotoren in Deutschland voranzutreiben. Es sei eine entsprechende "aktive Industriepolitik" nötig, um neue Wertschöpfung sowie Beschäftigung zu ermöglichen, so das Bündnis mit Verweis auf ein veröffentlichtes Positionspapier in Berlin.

Angesichts der Bedeutung der deutschen Automobilwirtschaft als "Schlüsselindustrie" sei eine "aktiv gestaltete Transformation" entscheidend. Firmen und Politik müssten die Branche daher "sozial, innovativ und zukunftsgerichtet" aufstellen. Denn im Fahrzeugbau gingen Arbeitsplätze aufgrund der laufenden Umbrüche "in hohem Tempo verloren". Eine "sozialverträgliche und proaktive Gestaltung" der Mobilitätswende in der Branche sei daher auch Teil einer "vorausschauenden Beschäftigungs- und Rentenpolitik".

Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs soll forciert werden

Die Verkehrswende werde hierzulande insgesamt nur gelingen, wenn "auch die deutsche Automobilindustrie ihr Potenzial im Bereich nachhaltigere Mobilität ausschöpft". Dazu kämen weitere Schlüsselbereiche wie die Finanzierung und der Ausbau von Schienen- und öffentlichem Nahverkehr sowie die Verlagerung von Gütern und die Umgestaltung von städtischen Verkehrsräumen, betonte die Vereinigung.

In dem Bündnis haben sich Gewerkschaften und Gewerkschaftsverbände wie die IG Metall und der DGB mit Sozial-, Wohlfahrts- und Umweltverbänden wie VdK, VCD und BUND sowie die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) zusammengeschlossen. Sie wollen auf diese Weise gemeinsam ihre Positionen zur Mobilitätswende vertreten.

Mobilitätswandel: Kanzler Scholz berät am Montag mit Vertretern der Branche

Die Zukunft der Mobilität ist auch am Montag im Bundeskanzleramt ein großes Thema. Dort kommen am Mittag Spitzenvertreter der deutschen Automobilwirtschaft mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) zu einem Gipfeltreffen zusammen. Teilnehmen werden neben Regierungsvertretern der Ressorts Verkehr, Wirtschaft, Arbeit und Umwelt auch Verbände der Branche sowie in- und ausländische Hersteller und Zulieferer.

Anders als bei vorherigen "Mobilitätsgipfeln" geht es explizit um die Autoindustrie und vor allem um die E-Mobilität, etwa die Produktion von preiswerteren E-Autos und den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Deshalb sind auch Unternehmensvertreter aus weiteren Brachen wie Batteriezellenproduzenten und Chip-Hersteller dabei. Das Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende ist nach eigenen Angaben nicht eingeladen.

Mit Informationen der AFP.

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