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Emmerson Mnangagwa nach seiner Rückkehr in Harare

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Mnangagwa verspricht Simbabwe Demokratie

Simbabwes designierter Präsident Emmerson Mnangagwa hat sich erstmals nach seiner Rückkehr in der Öffentlichkeit gezeigt. Das Land werde Zeuge einer "neuen und sich entfaltenden Demokratie", sagte Mnangagwa in der Hauptstadt Harare.

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Der Wille des Volkes werde immer siegen, sagte Mnangagwa vor einer riesigen, jubelnden Menschenmenge. Ein Sprecher hatte ihn zuvor als "Präsident im Wartestand" angekündigt. Als Mnangagwa schließlich vor die Menge trat, hob er seine Fäuste in die Luft und legte einen kleinen Freudentanz hin. Während der turbulenten vergangenen zwei Wochen sei er in konstantem Kontakt mit dem Militär gewesen, sagte Mnangagwa. 

Der designierte Präsident hatte sich während des Politdramas in seinem Heimatland versteckt gehalten. Sein Erscheinen im Hauptsitz der Zanu-PF-Partei elektrisierte die Menschen, die dort stundenlang gewartet hatte. Er habe bereits Nachrichten von anderen afrikanischen Staaten erhalten, so der 75-Jährige.

"Wir brauchen die Kooperation des afrikanischen Kontinents. Wir brauchen die Kooperation unserer Freunde außerhalb des Kontinents." 
Emmerson Mnangagwa, designierter Präsident Simbabwes

Giftanschlag im August

Sein Leben sei bedroht gewesen, deshalb habe er das Land verlassen müssen, so Mnangagwa. Unter anderem sei im August versucht worden, ihn zu vergiften, so Mnangagwa. In seiner Rede, die er in der Bantusprache Shona hielt, versprach er zudem Jobs für die Menschen in Simbabwe.

Mnangagwa soll offenbar den Rest von Mugabes Amtszeit beenden, im kommenden Jahr soll eine Wahl stattfinden. Dann werde der "Job beendet und legal ein neuer Präsident eingesetzt", so der 75-Jährige. Er soll am Freitag vereidigt werden.

Mugabes "Krokodil"

Der 75 Jahre alte Mnangagwa war vor Kurzem vom bisherigen Präsidenten Robert Mugabe als Vizepräsident abgesetzt worden und ins Ausland geflohen. Vergangene Woche griff das Militär ein und stellte Mugabe zunächst unter Hausarrest. Am Dienstag erklärte Mugabe auf Drängen des Militärs und seiner Partei seinen Rücktritt als Staatspräsident und machte damit den Weg für Mnangagwa frei.

Jahrzehntelang hatte Mnangagwa als der Vollstrecker Mugabes gegolten, was ihm den Beinamen "Krokodil" eingebracht hatte. Viele Unterstützer der Opposition glauben, er habe die Tötung von Tausenden Menschen im Jahr 1980 mit zu verantworten, als Mugabe gegen einen politischen Rivalen vorging.