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Soldaten in Harare

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Gespannte Ruhe in Simbabwe

Einen Tag nach dem Eingreifen des Militärs in Simbabwe herrscht in dem Land gespannte Ruhe. Die Streitkräfte patrouillierten weiterhin in den Straßen der Hauptstadt Harare. Gewerkschaften riefen die Bürger auf, normal ihren Geschäften nachzugehen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

In einer gemeinsamen Erklärung von mehr als 100 Gruppierungen der Zivilgesellschaft wurde der vom Militär in Gewahrsam genommene Präsident Robert Mugabe aufgefordert, friedlich abzutreten. An die Streitkräfte erging der Appell, rasch die Ordnung wiederherzustellen und die Verfassung zu respektieren.

Ehepaar Mugabe noch im Land

Mugabe und seine Frau befinden sich nach Angaben des Vorsitzenden der Kommission der Afrikanischen Union Moussa Faki Mahamat "im Land in Sicherheit". Es war unklar gewesen, ob First Lady Grace Mugabe Simbabwe verlassen hatte. Das teilte mit, Mugabe und seine Familie befänden sich unter Hausarrest.

Guterres mahnt zur Gewaltlosigkeit

UN-Generalsekretär António Guterres rief zu "Ruhe, Gewaltlosigkeit und Zurückhaltung" in Simbabwe auf. Guterres habe "die Bedeutung" betont, "politische Differenzen durch friedliche Mittel und Dialog zu lösen und im Einklang mit der Verfassung des Landes", sagte der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq zu Reportern. 

Streit um Nachfolge

Das Militär hatte am Mittwoch erklärt, sein Eingreifen richte sich gegen "Kriminelle" im Umfeld des seit 1980 autokratisch regierenden Mugabe. Es war das erste Mal, dass das Militär sich offen gegen Mugabe wandte. In letzter Zeit haben sich mehrere Personen mit Ambitionen auf die Nachfolge des 93-Jährigen positioniert, darunter Mugabes Frau Grace und der vor einer Woche gefeuerte Vizepräsident Emmerson Mnangagwa. Der 71-Jährige war ein langjähriger Weggefährte Mugabes. Er floh vergangene Woche aus dem südafrikanischen Land und kündigte an, er werde zurückkommen, um es zu führen.