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Ex-RAF-Terroristin bitte Schleyer-Sohn um Verzeihung

Vierzig Jahre nach der Entführung und Ermordung des damaligen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer hat die RAF-Terroristin Silke Maier-Witt die Familie um Verzeihung gebeten. "Ich hätte das schon eher machen sollen", so Maier-Witt in der ARD.

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Die heute 67-jährige Maier-Witt war wegen der Tat zu 10 Jahren Haft verurteilt worden. In Mazedoniens Hauptstadt Skopje traf sie letzte Woche Schleyers jüngsten Sohn Jörg zu einem Gespräch. Dabei bat sie auch um Vergebung, dass sie einer direkten Konfrontation mit Schleyers Familie bisher immer ausgewichen sei.

"Es klingt so platt. Aber ich möchte erst einmal um Verzeihung bitten. Es hilft nicht viel, aber ich denke, dass ich immer ausgewichen bin, mich dem zu stellen." Silke Maier-Witt

Seit 40 Jahren sucht Jörg Schleyer Antwort auf die Fragen, wie sein Vater die Geiselhaft verbracht hat und wer verantwortlich ist für seinen Tod. Bis heute ist nicht geklärt, wer die tödlichen Schüsse abgegeben hatte. Maier-Witt sagte Jörg Schleyer immerhin, welche drei Terroristen dabei waren, als der Mord passierte. Schleyer sagte, er hoffe jetzt, dass andere Täter dem Beispiel folgen und ihr Wissen offenbaren. Er bat zudem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um die Freigabe der bisher unter Verschluss gehaltenen Akten zu dem Mord.