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Menschen in Argentinien feiern die Verurteilung von ehemaligen Militärs der Diktatur

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Argentinien: 48 Täter der Militärdiktatur verurteilt

Im bislang größten Prozess wegen Menschenrechtsverbrechen in Argentinien sind 48 Ex-Militärs verurteilt worden. 29 von ihnen müssen wegen Verbrechen während der Militärdiktatur (1976-1983) lebenslang in Haft.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Gegen 19 weitere verhängte das Gericht Haftstrafen zwischen acht und 25 Jahren. Sechs Angeklagte wurden freigesprochen. Mit den Urteilssprüchen endete nicht nur der umfangreichste, sondern auch der bislang längste Prozess über Diktaturverbrechen. Die Verhandlungen dauerten über fünf Jahre.

Mehr als 10.000 Opfer

In dem Prozess ging es um die Verschleppung und Ermordung von insgesamt 789 Menschen während der Militärdiktatur. Zu lebenslanger Haft wurden unter anderen der als "blonder Todesengel" bekannte Alfredo Astiz sowie Ex-Marineoffizier Jorge Acosta verurteilt. Beide hatten bereits in früheren Prozessen lebenslange Haftstrafen erhalten. Während der argentinischen Militärdiktatur wurden nach offiziellen Zahlen mehr als 10.000 Menschen entführt und ermordet, viele sind bis heute spurlos verschwunden. Menschenrechtler sprechen von 30.000 Opfern.Die ehemaligen Militärs wurden unter anderem wegen der sogenannten Todesflüge schuldig gesprochen, bei denen Gefangene der Marineschule Esma lebendig aus Flugzeugen in den Rio de la Plata und den Atlantik geworfen wurden.