Porträt von Ulrich Wilhelm

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ARD-Vorsitzender Wilhelm: Sexuelle Belästigung dulden wir nicht

Der ARD-Vorsitzende, BR-Intendant Ulrich Wilhelm, hat sich zur aktuellen Debatte über Missbrauchsvorwürfe geäußert. Demnach werden sich die Intendanten der ARD im Februar mit dem Thema sexuelle Belästigung befassen. Anlass ist der Fall Wedel.

Die ARD nehme die Diskussion um Missbrauchsvorwürfe sehr ernst, teilte Wilhelm mit.

"Unsere Mitarbeitenden müssen vor Übergriffen und Sexismus geschützt sein, sexuelle Belästigung und Ausnutzung von Machtpositionen können wir nicht dulden. Nur eine Kultur des Vertrauens führt dazu, dass Betroffene sich öffnen und uns Erlebtes ohne Sorge vor Nachteilen anvertrauen." ARD-Vorsitzender, BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Anlaufstellen und Vertrauenspersonen

In allen Landesrundfunkanstalten gibt es, so Wilhelm, bereits seit Langem – nicht erst im Lichte der aktuellen Debatte – Anlaufstellen und Vertrauenspersonen, an die sich Betroffene wenden können.

"Diese nehmen jedes Anliegen ernst und sind angehalten, auf Berichte unverzüglich zu reagieren. Dazu zählen neben den Führungskräften und Personalchefs die Ombudsstellen, Gleichstellungs-/ Frauenbeauftragte sowie Justitiariate, aber auch die unabhängigen Personalräte und die Büros von Rundfunkrat und Verwaltungsrat sind ansprechbar. Fälle, die auf eine einzelne Anstalt begrenzt sind, werden dort aufgearbeitet." ARD-Vorsitzender, BR-Intendant Ulrich Wilhelm

Untersuchung beim SR

Der Saarländische Rundfunk hat bereits eine interne Untersuchung eingeleitet. Die in den achtziger Jahren für eine SR-Serie engagierte Schauspielerin Esther Gemsch hatte in der Wochenzeitung "Die Zeit" beschrieben, wie sie der Regisseur Wedel damals bei einen mutmaßlichen Vergewaltigungsversuch gewürgt haben soll. Ihre Vorwürfe sollen auch in einem internen Bericht des SR festgehalten worden sein.

Daneben ermittelt auch die Staatsanwaltschaft München in einem Fall. Der mittlerweile 75-jährige Regisseur Wedel hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen.