Bildrechte: Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Christine Lüders, 2016 bei der Bundespressekonferenz in Berlin.

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Fall Wedel: Antidiskriminierungsstelle fordert Beschwerdestelle

Nach den schweren Vorwürfen gegen Regisseur Dieter Wedel fordert die Antidiskriminierungsstelle des Bundes eine zentrale Beschwerdestelle. An diese sollen sich Opfer sexueller Belästigung branchenübergreifend wenden können.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Christine Lüders, sagte, Schauspielerinnen und Schauspieler, die Opfer sexueller Belästigung wurden, seien in Deutschland viel zu lange alleine gelassen worden. Betriebliche Beschwerdestellen, wie sie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz vorschreibe, fehlten in der Film- und Fernsehbranche sowie an den meisten Bühnen. Deshalb unterstütze sie den Zusammenschluss von Branchenverbänden wie dem Bundesverband Schauspiel und der Deutschen Filmakademie, die eine solche Beschwerdestelle einrichten wollen,

Auslöser der jüngsten Debatte sind Vorwürfe gegen den Fernseh-Regisseur und Drehbuchautor Dieter Wedel. Einem Bericht des "Zeit-Magazins" zufolge beschuldigten mehrere Frauen ihn, sie belästigt oder sexuell genötigt zu haben, darunter Jany Tempel und Patricia Thielemann. Wedel weist die Vorwürfe zurück und droht mit einer Klage gegen das Magazin.

Bürgermeister spricht Wedel Vertrauen aus

Der Bad Hersfelder Bürgermeister stärkte unterdessen seinem Festspiel-Intendanten den Rücken.

"Ich habe keinen Anlass, an der Glaubwürdigkeit von Dieter Wedel zu zweifeln. Er genießt unser vollstes Vertrauen. Im Zusammenhang mit den gegen ihn erhobenen Vorwürfen fühle ich mich an eine Hexenjagd erinnert." Der parteilose Rathaus-Chef von Bad Hersfeld, Thomas Fehling

Fehling hatte als Bürgermeister von Bad Hersfeld die Verpflichtung Wedels als Intendant der städtischen Theaterfestspiele vorangetrieben.