Bildrechte: BR
Bildbeitrag

Donnerstag 2. August: Das war der Tag

Bildbeitrag
>

Donnerstag 2. August: Das war der Tag

Donnerstag 2. August: Das war der Tag

ARD-DeutschlandTrend: Rekordtief für die Union +++ Konzern-Umbau bei Siemens +++ Alleinerziehende rutschen schnell in Armut ab +++ EU stellt Hilfe wegen Dürre für Bauern in Aussicht +++ Fall Ursula Herrmann: Schmerzensgeld für Bruder

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

CDU und CSU sind bei der Sonntagsfrage auf ein neues Rekordtief abgerutscht. Laut dem neuesten ARD-Deutschlandtrend würden bei der Bundestagswahl derzeit nur noch 29 Prozent der Befragten für die Union stimmen, das ist ein Prozentpunkt weniger als vor vier Wochen. Die SPD kommt weiterhin auf 18 Prozent. Einen neuen Höchstwert erreicht die AfD mit nun 17 Prozent. Die Linke steht unverändert bei 9 Prozent. Die Grünen legen einen Prozentpunkt zu und stehen nun bei 15, die FDP verliert einen Punkt und liegt nun bei 7 Prozent. Fast drei Viertel der Deutschen zeigen sich insgesamt unzufrieden mit der Politik der Regierung. Bei dem von Befragten als besonders wichtig bezeichneten Thema "Schutz vor Kriminalität" halten nur 47 Prozent die Anstrengungen für ausreichend, in der Renten- und Sozialpolitik sind es sogar nur 31 Prozent.

Siemens-Chef Kaeser hat seine Pläne für den Umbau des Unternehmens vorgestellt. Demnach soll die Zahl der Konzernsparten von fünf auf drei reduziert werden. Zwei der künftigen Spartenzentralen werden ins Ausland verlagert. So wird der Bereich Energie künftig nicht mehr von Erlangen, sondern von Houston im US-Bundesstaat Texas aus gesteuert. Das Zentrum für Infrastruktur- und Gebäudetechnik wiederum soll in Zug in der Schweiz liegen. Nürnberg wird der weltweite Sitz für die Digitalsparte von Siemens. Die Konzernzentrale bleibt in München, soll aber verschlankt werden. Ob der Umbau auch Arbeitsplätze kosten wird, ließ Kaeser offen. Derzeit laufen Verhandlungen zum Interessensausgleich zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Angesichts des hohen Armutsrisikos von Ein-Eltern-Familien fordert der Bundesverband alleinerziehender Mütter und Väter eine Grundsicherung für Kinder, in der alle Leistungen gebündelt werden. Die Vorsitzende Biehn sagte, aktuell sei die Unterstützung zu kompliziert und bürokratisch. So könne beispielsweise die Ausweitung des Unterhaltszuschusses dazu führen, dass es an anderer Stelle wie dem Wohngeld zu Kürzungen komme. Laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben es Alleinerziehende weiter schwerer als andere Familien. 2016 war knapp ein Drittel der Alleinerziehenden-Haushalte von Armut bedroht.

Die EU-Kommission will den Landwirten angesichts der anhaltenden Dürre helfen. Die Agrar-Subventionen sollen statt im Dezember schon Mitte Oktober ausgezahlt werden. Außerdem werden einige Umweltschutzregeln vorübergehend außer Kraft gesetzt. EU-Agrarkommissar Hogan zeigte sich besorgt angesichts der so wörtlich "anhaltenden klimatischen Entwicklungen". Einige deutsche Bundesländer bereiten zudem Unterstützungen für betroffene Viehhalter vor, die um die Futterversorgung bangen. Ob es auch Hilfen für Ackerbauern geben wird, ist noch unklar. Das Bundesagrarministerium will zuerst die Erntebilanzen Ende August abwarten.

Jahrzehnte nach dem Gewaltverbrechen an Ursula Herrmann hat der Bruder des getöteten Mädchens einen Teilerfolg vor Gericht erzielt. Das Augsburger Landgericht sprach Michael Herrmann 7.000 Euro Schmerzensgeld zu. Er hatte vom rechtskräftig verurteilten Entführer ursprünglich 20.000 Euro gefordert, weil er seit dem Strafprozess an einem Tinnitus leidet. Weitere Ansprüche lehnte das Gericht allerdings ab. Der Kläger hatte nach eigener Aussage gehofft, über das Zivilverfahren Sicherheit zu erlangen, dass der richtige Täter in Haft sitzt. Die zehnjährige Ursula Herrmann war 1981 entführt und in einer Kiste im Wald vergraben worden, in der sie erstickte. Der Täter wurde 2010 verurteilt und sitzt in Haft. Der Mann bestreitet die Tat bis heute.