Nach viereinhalb Jahren im Pfarrheim, einem Provisorium während der Sanierungsarbeiten, zieht die katholische Kirchengemeinde von Wiesentheid im Landkreis Kitzingen in einer Prozession in die generalsanierte Kirche Sankt Mauritius zurück. Morgen um 15.00 Uhr wird Weihbischof Ulrich Boom den neuen Altar und die neue alte Orgel weihen.
Sankt Mauritius: italienische Kirchenmalerei in Wiesentheid
Die Grundentwürfe für die Kirche in Wiesentheid stammen von Balthasar Neumann. Zu einem Wunder der barocken Illusionsmalerei wurde die Kirche aber erst durch Giovanni Francesco Marchini. Von 1728 bis 1730 versah er die Kirche mit 3.000 Quadratmetern Fresken, die zu den bedeutendsten Fresken eines italienischen Malers jenseits der Alpen zählen.
1897 wurde die Kirche in Wiesentheid zuletzt generalsaniert. Die alten Fresken von Marchini wurden dabei entweder übermalt oder schlicht verputzt. 120 Jahre, in denen Ruß, Kerzen, Feuchtigkeit und Menschen auf die Wände einwirkten, fordern ihren Tribut.
Neues Orgelwerk mit historischen Pfeifen
Die Generalsanierung, die 2010 begann, lässt nun die Wände, den Altarraum und das Deckengemälde wieder in warmen Farben erstrahlen. Auch die Orgel wurde komplett erneuert. So ist die Fassade noch die gleiche, während das innere Werk mit historischen Pfeifen aus dem 18. und 19. Jahrhundert neu gebaut wurde. Knapp 6 Millionen wird die Generalsanierung der Kirche von Wiesentheid letztendlich kosten.