Auf dem Oktoberfest soll es mehr Hendl und andere Schmankerl von bayerischen Bio-Bauern geben. Wiesnchef Josef Schmid (CSU) will Produkte aus Bayern besser bewerten als bisher, auch wenn die Waren nicht von biologischen Höfen stammen. Schließlich seien weite Transporte keineswegs ökologisch.
Grüne: Kaum jemand stellt sein gesamtes Sortiment auf Bio um
Auch die SPD sieht ökologische, in Bayern produzierte Produkte im Vorteil. Umweltschützer und Grüne sprechen hingegen von einer Bio-Bremse. Sie werfen Schmid vor, die Verwendung von Bio-Produkten werde durch das neue Bewertungssystem erschwert.
Der Wirtschaftsausschuss der Stadt München beschloss am Dienstag Schmids Vorschlag dennoch mit einigen Anpassungen auf Antrag der SPD. Betriebe, die Bio-Qualität aus Bayern anbieten, bekommen nun die meisten Punkte. Mit weniger Punkten wird Öko-Produktion allgemein bewertet. Anders als bisher wird aber auch die regionale Herkunft ohne Bio-Siegel honoriert.
Die Grünen sehen es allerdings als schwierig an, dass für die Punktvergabe das Hauptsortiment zu hundert Prozent mit dem entsprechenden Siegel aufwarten muss. Kaum jemand wolle sein gesamtes Sortiment auf Bio umstellen.
"Dreifache Rolle rückwärts"
Das Aktionsbündnis Artgerechtes München nennt das neue Punktesystem eine "dreifache Rolle rückwärts" für Bio. Produkte zu bevorzugen, die das Siegel "Qualität" aus Bayern trage beinhalte keinerlei Verbesserung im Bereich der artgerechten Tierhaltung. Die Entscheidung sei ein Skandal für eine Stadt, die sich Biostadt nenne. Die CSU findet, das Thema Ökologie werde dagegen aufgewertet. Erstmals werde das Merkmal regional mit dem Merkmal Bio kombiniert.