Der Brief richtet sich ausdrücklich auch an die Wählerinnen und Wähler in Bayern und darf daher als Beitrag zum Wahlkampf verstanden werden. Nach Angaben der Jesuitenmission haben die Thesen des offenen Briefes bereits über 70 prominente Personen und Organisationen unterzeichnet, die Zahl der Unterzeichner steige täglich.
Kruzifix-Pflicht sorgt für Diskussion
Anlass für die Wortmeldung ist der Erlass des Bayerischen Ministerpräsidenten, im Eingangsbereich staatlicher Gebäude ab dem 1. Juni Kreuze aufzuhängen. Die Kreuze sollen Ausdruck geschichtlicher und kultureller Prägung Bayerns sein, heißt es dort. Außerdem verstehe die CSU öffentlich aufgehängte Kreuze als Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung in Bayern.
Unterstützung von kirchlichen Amtsträgern
Wie vor diesem Hintergrund die bayerische Politik zu bewerten sei, fragt sich Jörg Alt. Die Initiatoren um den Pater wollen in dem offenen Brief nun darlegen, wie sie christliche und soziale Politik verstehen. Unterstützt wird Alt von der Tochter des früheren Bundespräsidenten, Beatrice von Weizsäcker, die im Präsidium des evangelischen Kirchentags sitzt, sowie dem katholischen Hochschulseelsorger aus Würzburg, Burkhard Hose.
Der Sozialwissenschaftler Jörg Alt hat viel Erfahrung mit politischen Kampagnen. Er initiierte Mitte der 90er Jahre die Kampagne für ein Verbot von Landminen und brachte mit der Kampagne "Steuer gegen Armut“ die Finanztransaktionssteuer international ins Gespräch.