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Bavaria Yachtbau

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Nach Insolvenz: Produktion bei Bavaria Yachtbau stabil

Rund vier Wochen nach Beginn des Insolvenzantragsverfahrens hat sich die Situation bei der Bavaria Yachtbau GmbH in Giebelstadt gefestigt. Alle 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind weiterhin im Einsatz. Von Barbara Markus

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Mainfranken am .

Wie das Unternehmen am Nachmittag mitteilt, hat sich die Produktion stabilisiert, und Auslieferungen erfolgen wieder kontinuierlich: Mehr als 30 Yachten haben die Werft in den vergangenen beiden Wochen verlassen und wurden an die Kunden übergeben. Mit allen wesentlichen Lieferanten konnte zudem vereinbart werden, dass der Bootsbauer weiterhin beliefert wird. 

Bavaria Yachtbau sucht Geldgeber

Geschäftsführung und Sachwalter wollen nun einen Investoren finden, um Bavaria Yachtbau für die Zukunft neu aufzustellen. Zielsetzung sei es, im Juli 2018 einen Investor präsentieren zu können.

"Wir führen den Betrieb fort und wollen mit einem neuen Investor in die kommende Bestellsaison gehen. Erste Interessensbekundungen sind schon eingegangen, zudem sprechen wir potenzielle Investoren aktiv an." Tobias Brinkmann, Sanierungsexperte in der Geschäftsführung der Bavaria Yachtbau GmbH

Serienfertigung im Bootsbau

Das 1978 in Giebelstadt gegründete Unternehmen ist einer der größten Yachtbauer in Europa. Erfolgrezept des Firmengründers war eine der Automobilindustrie ähnliche Serienfertigung. Mitte 2007 war die renditestarke Firma von ihrem Gründer an den US-Hedgefonds "Bain Capital" verkauft worden. Unmittelbar darauf war die internationale Finanzkrise ausgebrochen und hatte die Kreditgeber für den Deal und infolge dessen auch den unterfränkischen Sportbootbauer ins Schlingern gebracht. Dazu kam ein weltweiter Nachfragerückgang nach Segelyachten und Motorbooten. 2009 hatten dann zwei Kreditgeber auf einen Teil ihrer Forderung verzichtet und noch 55 Millionen Euro nachgeschossen. Danach war das Bootsbauunternehmen wieder in ruhigere Fahrwasser gekommen.

Einer der Gründe für die aktuelle Krise soll die teilweise Abkehr von der Serienfertigung gewesen sein. Dadurch soll es zu Lieferengpässen gekommen sein, die wiederum zu Zahlungsverzögerungen führten. Denn die Fertigung läuft seit jeher nur auf Bestellung.