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Münchner Polizei stellt "Super-Recogniser" ein

Münchner Polizei stellt "Super-Recogniser" ein

"Super-Recogniser" können sich Gesichter außergewöhnlich gut merken und wiedererkennen. Die Münchner Polizei setzt künftig Männer und Frauen als "Super-Recogniser" ein, um bei der Fahndung Gesichter zu erkennen - besser als ein Computer.

Einige „Super Recogniser“ können sich selbst bei flüchtigen Begegnungen und zum Teil sogar nach mehreren Jahren noch an ein Gesicht erinnern und dieses im Idealfall einer Person zuordnen. Die Münchner Polizei ist mit dem Einsatz von "Super Recognisern" Vorreiter in Deutschland, sagt Polizeipräsident Hubertus Andrä.

"Super Recogniser" besser als Gesichtserkennung per Computer

Nur etwa ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung besitzt diese angeborene Fähigkeit der Gesichtserkennung - und die ist besser als jede Software, heißt es. "Soweit wir es wissen, sind wir die ersten, die auf wissenschaftlicher Basis und mit wissenschaftlicher Unterstützung die "Super-Recogniser" identifiziert haben", so Andrä.

Einsatz bei Fahndung oder im Fußballstadion

Die "Super Recogniser" können bei einer Fahndung Straftäter schnell wiedererkennen. Oder aber sie prägen sich Personen ein, die ein Stadionverbot haben und schauen dann beim Fußballspiel, ob die entsprechenden Leute ins Stadion kommen wollen. Die Gesichtserkenner können aber auch auf dem Oktoberfest nach bekannten Taschendieben Ausschau halten.

Londoner Polizei ist Vorreiter bei "Super-Recognisern"

Die "Super-Recogniser" der Münchner Polizei wurden durch ein Testverfahren gefunden: Forscher der Londoner Universität Greenwich haben es entwickelt. Die Londoner Polizei setzt die Spüraugen schon lange ein, dort gab es die erste „Super-Recogniser“ Einheit weltweit.

Gesichtserkenner wurden in mehreren Test ermittelt

In mehreren Stufen wurde das Kurzzeit- und Landzeitgedächtnis für Gesichter geprüft. Alle Polizisten und Angestellten der Münchner Polizei konnten freiwillig daran teilnehmen, mehr als 5.000 absolvierten den ersten Test im Dezember 2017. Bei jedem Test blieben weniger Teilnehmer übrig.

Im April 2018 konnten schließlich 37 Münchner Teilnehmer als "Super Recogniser" identifiziert werden. Dreizehn von ihnen sind Frauen, 24 Männer. In den kommenden Monaten muss nun geprüft werden, welche Einsatzbereiche praktikabel sind und ob sie ihre Aufgabe in Vollzeit oder neben ihrer derzeitigen Tätigkeit ausführen.