Nachdem durchgedrungen ist, dass die Geschäftsführung Montagmittag um 13.30 Uhr an allen deutschen Standorten Mitarbeiterversammlungen anberaumt hat und die komplette Schließung des Augsburger Werks zu befürchten steht, ist die Sorge um die Betroffenen groß.
IG Metall: bisher keine Verhandlungen mit Geschäftsführung
Angela Steinecker, die Unternehmensbeauftragte der IG Metall für die Ledvance GmbH, sagte dem BR in Augsburg, sollten sich die Schließungsgerüchte bewahrheiten, sei das "eine Riesensauerei“. Die Gewerkschaft stehe bisher in keinerlei Verhandlungen mit der Geschäftsführung, betonte Steinecker. "Wir sind enttäuscht und wütend, und wir werden für das Augsburger Werk kämpfen", so Angela Steinecker, IG Metall. Morgen um 13.30 Uhr sind zeitgleich für alle Ledvance-Standorte bundesweit Mitarbeiterversammlungen angesetzt. Um 15.00 Uhr will die IG Metall in Augsburg die Öffentlichkeit auf einer Pressekonferenz informieren, zusammen mit den örtlichen Betriebsräten.
Innovationsvorschläge ignoriert
Steinecker erklärte weiter, dass in Augsburg sehr wohl auch bereits die zukunftsträchtigen LED-Leuchten hergestellt würden. Weitergehende Innovationsvorschläge der Belegschaft seien aber größtenteils von der Geschäftsführung unberücksichtigt geblieben, und das schon unter der Ägide von Osram, so Steinecker.
Laut Steinecker hat Anfang Oktober der Münchner Unternehmensberater Rüdiger Tibbe als Chief of Transformation den Bereich der Neuausrichtung übernommen, er sollte neue Konzepte für Ledvance finden. Mit der jetzt wohl drohenden Schließung des Augsburger Werks hatte laut Steinecker wohl kaum jemand gerechnet.
Erst Osram- dann Ledvance-Werk
Im Juli 2016 hatte ein chinesischer Investor den Augsburger Leuchtenhersteller übernommen. Die nun wohl anstehende Schließung des Werks habe sich seit Jahren abgezeichnet, so heißt es aus unternehmensnahen Kreisen. Die Auslastung sei zu schwach geworden, die Nachfrage nach herkömmlichen Lampen und Leuchtstoffröhren zu gering.