Den Startschuss für die elektronische Gerichtsakte gab heute Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU). Er bezeichnete die Technologie als "wichtigen Meilenstein auf dem Weg in die digitale papierlose Zukunft der Justiz".
Touchscreens und Monitore im Gerichtssaal
Eingesetzt wir die elektronische Akte am Landgericht Coburg zunächst nur bei Zivilverfahren. Schon seit einiger Zeit können Anwälte ihre Schriftsätze kostensparend elektronisch einreichen. Nun können sie auch papierlos weiterverarbeitet werden. Die Gerichtssäle wurden an den Arbeitsplätzen mit Touchscreens und Monitoren ausgestattet, sodass jeder Prozessbeteiligte darauf zugreifen kann.
Bayernweite Einführung für 2022 geplant
Mit der neuen Akte können wichtige Dokumente im Prozess schneller gefunden werden. Trotzdem gelte immer "Gründlichkeit vor Schnelligkeit", so Justizminister Bausback. Das Landgericht Coburg ist das erste Gericht in Franken, an dem das Pilotprojekt "elektronische Gerichtsakte" getestet und ausprobiert wird. In Regensburg und in Landshut läuft es schon seit Mitte des Jahres. Bis ins Jahr 2022 soll die elektronische Akte in den meisten bayerischen Gerichten zum Alltag gehören.
Durch das Pilotprojekt erhält das Landgericht Coburg eine neue moderne Technik, von der es auch insgesamt profitieren kann. So sind nun beispielsweise Zeugenbefragungen per Videokonferenz im Gerichtssaal möglich. Fotos von Tatorten oder Stadtpläne können auf einem großen Monitor von allen Prozessbeteiligten eingesehen werden.