Wenn am Dreikönigstag Mädchen und Buben als Sternsinger verkleidet von Tür zu Tür ziehen, pilgern Tausende Menschen in Köln zu den "echten" Heiligen Drei Königen. Denn deren angeblichen Überreste werden in einem goldenen Sarg im Kölner Dom aufbewahrt. Jedes Jahr am 6. Januar können Besucher einen Blick auf die darin enthaltenen Gebeine werfen.
Heilige Drei Könige kommen als Kriegsbeute nach Köln
Wie die Gebeine nach Köln kamen, darum ranken sich einige Legenden: Demnach soll die heilige Helena, die Mutter Kaiser Konstantins, im Heiligen Land nicht nur das "wahre Kreuz" Jesu, seinen "heiligen Rock" und den Schleier der Gottesmutter Maria, sondern auch die Gebeine der drei Könige entdeckt und nach Konstantinopel gebracht haben. Von dort wurden sie auf nicht bekannten Wegen nach Mailand gebracht.
Historisch gesichert ist: Im Jahr 1164 brachte der Kölner Erzbischof Rainald von Dassel, der Kanzler Kaiser Friedrich Barbarossas war, die Reliquien der drei Männer aus dem eroberten Mailand an den Rhein. Damit wurden Köln zu einem der bedeutendsten Wallfahrtszentren des Mittelalters. Mit dem Geld, das die Pilger nach Köln brachten, wurde 1248 mit dem Bau des Kölner Doms begonnen, da der alte Dom zu klein geworden war. Der von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts geschaffene und im Dom aufbewahrte Schrein gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.
Neues Online-Video-Format: Feiertage in Bayern
Feiertage der Weltreligionen – der Kalender ist voll davon, doch wissen Sie genau, warum Muslime ihr Ramadan-Fasten mit einer Dattel brechen? Warum Christen an Aschermittwoch ein Aschekreuz auf der Stirn tragen? Oder warum die Juden an Chanukka einen neunarmigen Leuchter anzünden? Das neue BR Online-Format feste.feiern (www.br.de/festefeiern) führt Sie durch die Festtage der großen Weltreligionen und erzählt zu jedem Feiertag, was Sie so bestimmt noch nicht wussten.