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Impressionen von der Challenge Regensburg 2016

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Challenge-Veranstalter und Wolbergs-Freund kämpft um Lizenz

Eine umstrittene Triathlonveranstaltung in Regensburg, die der vorläufig suspendierte Oberbürgermeister Wolbergs maßgeblich mit ins Leben gerufen hatte, steckt in Schwierigkeiten. Es geht um die Lizenz. Von Marcel Kehrer

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Über dieses Thema berichtet: BAYERN 1 am Vormittag am .

Dem örtlichen Veranstalter wurde die Lizenz für die "Challenge Regensburg" entzogen, der die Stadtverwaltung viel Steuergeld zuschießt. Der Rechteinhaber der weltweiten Triathlon-Serie, die Challenge Family GmbH, spricht von mehreren Vertragsverstößen des Regensburger Organisators Dieser wies die Vorwürfe am Wochenende zurück.

Geschäftsschädigendes Verfahren und destruktive Äußerungen ?

"Geschäftsschädigendes Verhalten" und "destruktive Äußerungen" lauten die Anschuldigungen der Challenge Family GmbH, die weltweit Triathlon-Großereignisse veranstaltet und lizenziert, Die Firma moniert vertraglich nicht genehmigte Wettkämpfe in Regensburg. Der örtliche Lizenznehmer Tajsich habe die Bemühungen "massiv konterkariert", in der Domstadt eine Challenge-Veranstaltung zu etablieren.

Tom Tajsich will weitermachen

Tajsich zeigte sich überrascht und hält die Kündigung der Challenge Family für unwirksam, "da die genannten Gründe nicht zutreffend sind". Weitere rechtliche Schritte behalte er sich vor. Das Rennen werde am 12. August 2018 als Langdistanz stattfinden. Notfalls ohne das Label "Challenge".

"Die Athleten wollen das Rennen, die Stadt Regensburg will das Rennen, und wir wollen das Rennen." Tom Tajsich.

CSU gegen den Triathlon

Der Challenge-Triathon ist jedoch umstritten. Die CSU-Opposition im Regensburger Stadtrat hält die Veranstaltung für einen teuren Flop. Die 275.000 Euro an Zuschuss und Sachleistungen solle die Verwaltung lieber in den Breitensport investieren. Die Stadt ist aber bis 2020 vertraglich gebunden. Umstritten ist das Event auch, weil der Vertrag offenbar dem Rechtsamt der Stadt nicht vorgelegt worden war.

2016 hatte der Sportgeschäft-Besitzer Tajsich den Challenge-Triathlon erstmals als Lizenznehmer nach Regensburg geholt - auf Anregung seines Freundes Joachim Wolbergs. Der wegen der Korruptionsaffäre vorläufig suspendierte Oberbürgermeister ist gut befreundet mit dem Ehepaar Tajsich. Die Profi-Athletin Sonja Tajsich hatte den SPD-Politiker im OB-Wahlkampf werbewirksam als Fitnesstrainerin unterstützt.

Wolbergs kam zur Siegerehrung

Beim diesjährigen Challenge-Triathlon in Regensburg sorgte Wolbergs für Aufsehen, als er eine Medaille überreichte - trotz seiner vorläufigen Suspendierung. Wolbergs betonte, er sei privat dabei gewesen. Dem Regensburger Oberbürgermeister wird von der Staatsanwaltschaft Bestechlichkeit vorgeworfen, sie hat Anklage gegen ihn erhoben. Wolbergs soll Immobilienunternehmer nach hohen Wahlkampfspenden bevorzugt haben. Erst am vergangenen Montag war erneut ein Bauträger verhaftet worden. In einer Videobotschaft auf Facebook beteuerte Wolbergs vor wenigen Tagen noch einmal seine Unschuld und übte scharfe Kritik an Staatsanwaltschaft und Medien.