Helmut Jahn, Sohn eines Sonderschullehrers aus dem fränkischen Zirndorf, geht nach seinem Architekturstudium an der Technischen Universität München als Stipendiat in die USA. 1966 beginnt er in Chicago mit dem Studium am berühmten Illinois Institute of Technology. Dort lernt er Ludwig Mies van der Rohe kennen, den letzten Bauhaus-Direktor. Von dessen Bauweise wird er maßgeblich geprägt.

Jahn arbeitet sich hoch

Bereits ein Jahr später tritt Jahn in das von Mies van der Rohe mitbegründete Architekturbüro C.F. Murphy Associates in Chicago ein. Dort wird er später Planungsdirektor, Teilhaber und schließlich Chef und Inhaber. Das Architekturbüro trägt heute seinen Namen und unterhält mittlerweile Büros in Chicago, Berlin und Shanghai.

Sich in den Ruhestand zu verabschieden, daran denkt Jahn, der täglich joggt und schwimmt, trotz seiner mittlerweile 73 Jahre nicht. Zwar hat er vor kurzem einen seiner Mitarbeiter zum gleichberechtigten Partner in seinem Architekturbüro gemacht. Doch er steckt selbst immer noch mitten drin in der aktiven Arbeit. Oft bis tief in die Nacht sitze er an Entwürfen. Die zeichne er wie vor 40 Jahren per Hand - seit kurzem allerdings nicht mehr auf Papier, sondern auf einem Tablet-PC. Das sei aber auch nichts anderes als sein Notizblock. Über die Jahre sind mehr als 100.000 Zeichnungen zusammen gekommen.   

Sony Center Berlin

"Die Zukunft hat immer Recht"

Trotz seines Alters hat sich Jahn seinen unerschütterlichen Glauben an die Zukunft bewahrt. Dies wird in seinem Manifest deutlich, das er im Rahmen der Ausstellung herausgegeben hat. Es trägt den Titel "Die Zukunft hat immer Recht". Er arbeitet immer noch unermüdlich daran, die Architektur weiter zu entwickeln.