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Pflanzen Pflegetipps für Kräuter aus dem Supermarkt

In Supermärkten werden das ganze Jahr über frische Kräuter in Töpfen angeboten. Aber kennen Sie das auch? Am Anfang sehen Schnittlauch, Basilikum & Co richtig gut aus, aber nach kurzer Zeit auf der Fensterbank gehen sie ein. Das muss nicht sein, wenn Sie ein paar Dinge beachten. Tipps von Gartenexpertin Brigitte Goss, wie Sie möglichst lange Freude an den Kräutern haben.

Stand: 26.01.2023

Kräuter auf der Fensterbank | Bild: picture-alliance/dpa/Zoonar/Nataliia Zhekova

Die meisten Kräuter, die in Supermärkten in Töpfen verkauft werden, gehen zu Hause auf der Fensterbank nach kurzer Zeit ein. Das liegt daran, dass sie in der Regel in Treibhäusern schnell herangetrieben werden und zu dicht in den Töpfen stehen. Das hat zur Folge, dass sie nicht besonders robust sind.
Bei der Anzucht im Treibhaus werden die Kräuter optimal mit Wasser, Wärme, Licht und Dünger versorgt, damit sie schnell wachsen.
Im Supermarkt finden die Kräuter dann weit schlechtere Bedingungen vor. Sie bekommen in der Regel kein Licht, stehen nicht selten an einem zugigen, kalten Platz und werden nicht ausreichend gegossen. Dennoch können die Kräuter zu Hause auf der Fensterbank lange gedeihen, wenn Sie ein paar Dinge beachten.

Kauf und Transport

Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Kräuter gesund und kräftig und die Pflanzen nicht weich sind sowie die Erde und die Pflanzen nicht schimmeln.
Schützen Sie die Kräuter beim Transport vor Kälte und Zugluft, indem Sie sie beispielsweise in Zeitungspapier einschlagen.

Bio-Kräuter

Kaufen Sie am besten Bio-Kräuter, denn diese sind in der Regel kaum mit Pflanzenschutzmitteln belastet.

Plastikfolie entfernen

Viele Kräuter werden von den Produzenten zum Transport in Plastikfolie gepackt. Entfernen Sie die Hülle so bald wie möglich. In der Folie entsteht ein feuchtes Milieu, so dass die Kräuter leicht faulen und sich Pilze bilden. Hoch gewachsene Kräuter wie Schnittlauch stellen Sie deshalb am besten in einen höheren Tontopf, um die zarten Triebe zu stabilisieren.

Topfen Sie die Pflanzen um!

Einige Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch und Petersilie sind sehr dicht im Topf gesät oder gepflanzt. Der dichte Stand fördert Pilzerkrankungen und die Pflanzen nehmen sich gegenseitig Licht und Platz zum Wachsen. Topfen Sie die Pflanzen in einen ein bis zwei Zentimeter größeren Topf. Verwenden Sie dafür spezielle Kräutererde. Bei mediterranen Kräutern wie Rosmarin und Thymian können sie etwa ein Drittel Sand untermischen. Basilikum können Sie in zwei bis drei Teile teilen und diese wieder in kleinere Töpfe eintopfen. Sie wachsen besser, wenn sie nur drei bis fünf Nachbarn im Topf haben.
Viele Kräuter belohnen das Umtopfen in einen größeren Topf mit einer längeren Erntezeit und Lebensdauer.
Achten Sie darauf, dass der Topf ein Abzugsloch hat, damit überschüssiges Wasser nicht zu Staunässe führt.
Tipp: Verwenden Sie für Minze-Arten einen etwas größeren Topf, da die Ausläufer bildenden Pflanzen sich sehr schnell ausbreiten.

Standort:

Kräuter brauchen Licht, um die Aromen der Blätter zu entwickeln, doch das ist im Winter Mangelware. Deshalb brauchen alle Topfkräuter gerade in der dunklen Jahreszeit einen möglichst hellen Standort. Bei den Temperaturansprüchen gibt es allerdings Unterschiede:

Die Wärmeliebenden: Standort bei über 16°C

  • Basilikum
  • Koriander
  • Petersilie (kann nach Abhärtung auch kühler stehen)
  • Minze

Die Kälteresistenten:Standort bei 5 bis 15°C

Bei den kühlen Temperaturen wachsen sie zwar langsamer, sind aber robuster und weniger krankheitsanfällig. Sobald es die Außentemperaturen (über 5 °C) zulassen, sollten die Kräuter ins Freie gestellt werden.

Regelmäßig gießen

Küchenkräuter benötigen in warmen Innenräumen viel Wasser und sollten täglich kontrolliert und gegebenenfalls gegossen werden.
Schnittlauch und Basilikum sind durstig und brauchen evtl. sogar täglich Wasser. Je älter Basilikum wird, desto weniger Wasser braucht es. Dann nicht übergießen.
Gießen Sie direkt auf die Wurzeln und vermeiden Sie es, die Blätter nass zu machen, denn das begünstigt Krankheiten.

Ernte

Kräuter halten länger, wenn sie nicht gleich stark beerntet werden. Lassen Sie bei den Pflanzen immer mindestens ein Drittel stehen (Ausnahme Schnittlauch). So kann die Pflanze schnell wieder neue Kraft schöpfen und besser nachwachsen.
So gehen Sie bei der Ernte vor:

  • Schnittlauch sollte regelmäßig geerntet werden. Schneiden Sie dazu die Blätter etwa zwei bis drei Zentimeter über der Erde ab. Die Blätter wachsen dann wieder nach.
  • Nehmen Sie bei der Petersilie immer die äußeren Blätter und lassen Sie die Triebspitzen stehen, damit sie wieder austreiben können.
  • Schneiden Sie bei Basilikum immer die Triebspitzen ab und lassen Sie die unteren Blattpaare stehen. Daraus bilden sich immer wieder neue Triebe. Ernten Sie regelmäßig, dann bilden sich keine Blüten. Die Blüten sind allerdings auch essbar.

Wichtig: Entfernen Sie bei allen Kräutern regelmäßig abgestorbene Pflanzenteile.

Düngen

Kräuter, die im Winter geerntet werden, brauchen auch im Winter eine Nährstoffversorgung. Geben Sie den Pflanzen alle zwei Wochen die halbe Dosis der Menge, die auf der Flasche empfohlen wird.

Achtung Trauermücken!

Die kleinen schwarzen Fliegen werden zunehmend ein Problem in Innenräumen. Die Larven der Trauermücke leben in der Erde in unseren Topfpflanzen. Dort knabbern sie an den Wurzeln. Oft schleppt man sich die Mücken mit Erde, aber auch mit den Töpfen der Winter-Kräuter ins Haus. Stecken Sie deshalb zur Kontrolle klebrige Gelb- oder Blautafeln in die Töpfe. Darauf verfangen sich die Trauermücken. Treten sie auf, sollten Sie entweder den Topf sofort aus dem Haus schaffen oder Maßnahmen gegen die Pflanzenschädlinge ergreifen.

Viel Freude mit den Kräutern wünschen Brigitte Goss und "Wir in Bayern"!


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