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Kräuter Gesunde Rezepte mit Bärlauch

Bärlauch steht jetzt im Frühling bei vielen auf dem Speiseplan, häufig als Pesto, in Kräuterbutter oder Salaten. Das ist sehr gesund, denn in Bärlauch stecken viele wertvolle Inhaltsstoffe, wie etwa Magnesium und Vitamin C. Kräuterexpertin Monika Engelmann zeigt Rezepte, mit denen Sie Bärlauch gezielt für Ihre Gesundheit nutzen können.

Stand: 21.03.2024 | Archiv

Bärlauch  | Bild: BR/Thomas Schmidt

Bärlauch ist mit Schnittlauch, Zwiebeln und Knoblauch verwandt. Jetzt im Frühling wächst er an vielen Bachläufen, in feuchten und schattigen Laub- und Buchenwäldern, aber auch in Gärten. Sie können alle Teile der Pflanze verwenden, auch die weißen Blütendolden, die im Juli blühen. Beim Sammeln sollten Sie allerdings aufpassen, ihn nicht mit giftigen Maiglöckchen, Herbstzeitlosen oder Aronstab zu verwechseln.

Tipps für das Sammeln von Bärlauch

Auf den unverwechselbaren, knoblauchartigen Duft des Bärlauchs können Sie sich leider nicht verlassen, da beim Sammeln nach kurzer Zeit Ihre Finger danach riechen und auch giftige Pflanzen dann nach Bärlauch "duften" werden.
Achten Sie daher auf typische Merkmale des Bärlauchs:

  • Bärlauch steht selten allein. Er wächst meist in dichten Beständen.
  • Bärlauchblätter wachsen einzeln aus dem Boden.
  • Die Blätter sind zunächst auf beiden Seiten eingerollt.
  • Die Blattstiele sind auffallend dreikantig
  • Die Blattoberseite glänzt, auf der Unterseite hingegen sind die Blätter matt und etwas heller.
  • Das beste Erkennungsmerkmal ist aber die markante Blattrippe auf der Blattunterseite. Diese können Sie deutlich spüren. Knicken Sie das Blatt, ist ein Knacken zu hören.
  • Der Bärlauch hat einen kugeligen Blütenstand und weiße Sternchenblüten.
  • Bärlauch kommt in Auwäldern, krautreichen Laub- und Bergmischwäldern vor - nie jedoch auf Wiesen oder in Nadelwäldern.

Tipp:

Siedeln Sie die Bärlauchpflanze doch im eigenen Garten oder Balkon an. So haben Sie das gesunde Wildkraut schnell und unkompliziert zur Hand.

Inhaltsstoffe und Wirkung von Bärlauch

Bärlauch hat die gleichen Inhaltsstoffe wie Knoblauch, allerdings in etwas geringerem Maße:

  • Bärlauch enthält Alliin, das durch Zerkleinern zum heilwirksamen Allicin oxidiert. Es wirkt antibakteriell sowie keimtötend und dient daher als natürliches Antibiotikum gegen Krankheitserreger.
  • Bärlauch lässt das Blut in den Adern besser fließen und kann sich so positiv auf Bluthochdruck auswirken.
  • Die in dem Heilkraut enthaltenen Schwefelverbindungen haben eine entzündungshemmende und entgiftende Wirkung.
  • Zudem enthält Bärlauch Vitamin C, das unser Immunsystem stärkt und vor freien Radikalen schützt.
  • Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Mineralstoffe (Kalium, Magnesium und Eisen) sowie Spurenelemente.
  • Sein starker Geruch kommt von den gesunden ätherischen Ölen.

Anwendungsgebiete von Bärlauch

  • Magen-Darm-Störungen
  • Arterienverkalkung (Arteriosklerose)
  • Blutdrucksenkung
  • Vorbeugung von Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Schwäche
  • Appetitlosigkeit
  • belebende Frühjahrskur

Heilsame Rezepte mit Bärlauch

Bärlauch-Tinktur

Wirkung:

Diese Bärlauch-Tinktur wird vorbeugend und begleitend bei Arteriosklerose eingesetzt. Zudem ist die Tinktur antibakteriell, immunstimulierend und verdauungsfördernd.

Zutaten:

  • 50 g frische Bärlauch-Blätter
  • 250 ml Doppelkorn

Zubereitung:

Die Bärlauchblätter kleinschneiden, in ein weithalsiges Schraubglas füllen und mit Doppelkorn übergießen.
Etwa 14 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen, dabei täglich aufschütteln.
Anschließend abfiltern und in einer dunklen Flasche lagern.

Anwendung:

Dreimal täglich 15 bis 20 Tropfen jeweils eine Stunde vor dem Essen mit einem Glas Wasser einnehmen.

Achtung:

Nicht für Kinder und Schwangere geeignet!

Bärlauch-Milch

Wirkung:

Hilft gegen Schwäche nach einer längeren Krankheit und gegen Appetitlosigkeit.

Zutaten:

  • 2 frische Bärlauch-Blätter
  • 250 ml warme Milch

Zubereitung:

Die Bärlauchblätter kleinschneiden und in die warme Milch geben.

Etwa 2 bis 3 Stunden ziehen lassen, dann abseihen.

Anwendung:

Ein- bis zweimal täglich schluckweise trinken.

Bärlauch-Frischpflanzen-Presssaft

Wirkung:

Weckt mit der geballten Kraft seiner wertvollen Inhaltsstoffe die Lebensgeister und verscheucht die Frühjahrsmüdigkeit. Schützt das Herz und kann helfen, die Blutfettwerte sowie den Blutdruck zu senken.

Zutaten

  • 1 Bund frische Bärlauchblätter
  • etwas Wasser

Zubereitung:

Bärlauchblätter grob vorschneiden. Mit Wasser vermengt sehr fein pürieren. Anschließend durch ein feines Sieb abgießen.

Anwendung:

Mehrmals täglich 10 bis 20 Tropfen des Saftes einnehmen.

Tipp:

Ist Ihnen der Geschmack unangenehm, dann können Sie den Bärlauch-Presssaft auch mit Milch oder Fruchtsaft vermengt trinken.

Haltbarkeit: Kühl und dunkel gelagert hält sich der Bärlauch-Frischpflanzen-Presssaft etwa drei Tage.

"Da Bärlauch so gesund ist, macht es Sinn, den Bärlauch während der Saison einfach zu essen und mit Standartgerichten zu kombinieren."

Monika Engelmann


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