BR Fernsehen - Querbeet

Vom Acker zur Artenvielfalt - Teil 7 Gabys Blumenwiese

Als Kind ist Gaby Lindinger gemeinsam mit Bläulingen und Blutströpfchen durch Wiesen der Oberpfalz gestreift. Diese Insekten gibt’s heute kaum noch. Höchste Zeit etwas zu tun, findet die Gärtnerin. Auf einem Stück Maisacker hat sie eine artenreiche Blumenwiese angesät!

Von: Sabrina Nitsche

Stand: 09.06.2023

Ein Blick zurück: Vom Maisacker zur Blumenwiese

Doch damit nicht genug, gemeinsam mit Lebensgefährte Franz Bachschneider baut sie Nistmöglichkeiten für Insekten, Amphibien und andere Tiere. Hunderte von Arbeitsstunden haben beide in ihr Projekt gesteckt. Doch wie ist das Fazit nach einem Jahr? Gibt es mehr Vielfalt? Ist das Projekt geglückt, hat sich der Einsatz gelohnt? Zeit für einen vorerst letzten Besuch im oberbayerischen Wörth.

Was bisher geschah, lässt sich hier anschauen:

Infos zu Teil 1 – der Ansaat – gibt es hier:

Infos zu Teil 2 – dem Totholzhaufen – gibt es hier:

Infos zu Teil 3 – Wiesenkönig und Sensenkurs – gibt es hier:

Infos zu Teil 4 – Wiese mit der Sense mähen – gibt es hier:

Infos zu Teil 5 – ein Miniteich entsteht – gibt es hier:

Infos zu Teil 6 – Winterarbeiten auf der Blumenwiese – gibt es hier:

Vielfalt statt Maismonokultur

Nach einem Jahr wachsen auf dem ehemaligen Maisacker viele Wildblumen, vor allem die gepflanzten Wildstauden haben sich gut etabliert. Vom zeitigen Frühjahr bis zum späten Herbst finden viele Insekten Nahrung und vor allem Lebensraum auf der 400 Quadratmeter großen Fläche. Neben vielen Wildbienen und Hummeln, haben sich vor allem Falter in großer Zahl eingefunden. Darunter auch Schachbrettfalter, Ochsenauge, Bläulinge und viele andere.

Ein einziges Blutströpfchen konnte Gaby Lindinger in diesem ersten Jahr beobachten – für die Gärtnerin ein Beweis dafür, dass sich der ganze Aufwand lohnt. Denn viele Falter brauchen Flächen, die spät und vor allem schonend gemäht werden, damit sich ihre Art fortpflanzen kann.

Tierisch viel los!

Direkt an der Wiese liegen das Mini-Feuchtbiotop und der Totholzstapel. Gerade der Totholzhaufen lebt. Käfer, Tausendfüßler, Asseln, Spinnen und vieles mehr hat sich im unteren Bereich im morschen Holz angesiedelt. Darüber schweben Wildbienen und Wespen suchen Löcher für ihre Brut. Für Gaby Lindinger ist es faszinierend, immer wieder sitzt sie vor dem Holzstapel und beobachtet die Vielfalt der Lebewesen. Und nicht nur dort. Auch am Miniteich gibt es neues Leben.

Frösche und Kröten haben die Wasserfläche für sich erobert, Vögel nutzen die geringe Wassertiefe zum Baden und trinken. In der Dämmerung beginnen die Nachfalter zu schwirren und der Igel kommt unter den Büschen hervor. Es ist ein Beweis dafür, dass auch kleine Flächen helfen können, die Vielfalt zu erhalten.

Kontakt

Gaby Lindinger
Email: gaby.lindinger@newkonzept.de