BR Fernsehen - Querbeet

Garten in Unterfranken Kübelpflanzen auswintern

Ab Mitte April, sobald kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist, beginnt Marina Wüst aus dem unterfränkischen Frickenhausen am Main ihre Kübelpflanzen auszuwintern. Sie wird dabei von Sylvia Giese unterstützt. Für die Auswinterung haben beide einen bedeckten Tag ausgesucht. Denn die Pflanzen müssen erst vorsichtig wieder an die Sonne gewöhnt werden.

Von: Galina Kirsunova

Stand: 05.05.2023

Die Gesundheit der Pflanzen kontrollieren

Als erstes wird ein Crosscheck bei den Kübelpflanzen gemacht. Der Lorbeer hatte im letzten Jahr viele Wollläuse. Auch diesmal entdeckt Marina Wüst schrumpelige Blätter an dem Pflanzen – ein typisches Zeichen für den Befall durch Wollläuse. Bei Wollläusen schwört die passionierte Gärtnerin auf ein bewährtes Hausmittel: Dafür gibt sie 100 ml Rapsöl in eine Sprühflasche, fügt einen Spritzer Spülmittel bei und füllt das Ganze mit Wasser auf. Und jetzt muss die Pflanze wirklich tropfnass einsprüht werden. Einen empfindlichen Fußboden sollte man aber vorher mit Malervlies abdecken, rät Marina Wüst.

Individuelle Bedürfnisse der Pflanzen berücksichtigen

Bei jeder ihrer rund 70 Kübelpflanzen versucht Marina Wüst, die individuellen Bedürfnisse in der Winterruhe zu beachten – den Bedarf an Licht, Wasser und Nährstoffen, aber auch den richtigen Zeitpunkt zum Auswintern. So durften ihre Oleander als allererste nach draußen, weil sie recht frostfest sind, während wärmeliebende Pflanzen wie Fuchsien, Wandelröschen oder Orangenblumen erst ins Freie kommen, wenn es draußen auch nachts über +5 Grad C hat.

Probleme in der Winterruhe

Trotz sorgfältiger und regelmäßiger Pflege gibt es immer wieder Probleme. Diese sind meistens auf Temperatur- und Gießfehler zurückzuführen. So auch bei Olivenbäumchen. Eines davon hat sein Laub beinahe komplett abgeworfen. Marina Wüst dazu: „Man darf sie nicht zu dunkel stehen lassen und man soll nicht den Fehler machen, sie zu viel zu gießen“. Zum Glück erholen sich die Bäumchen schnell wieder, wenn sie draußen sind. Bei der nächsten Pflanze, einem Zitronenbäumchen, entdeckt Marina Wüst gelbe Blätter, auf denen sich grüne Blattadern scharf abzeichnen. „Ein Hinweis auf einen Magnesium- und Eisenmangel“, stellt Marina Wüst fest. Das heißt, die Erde muss unbedingt ausgetauscht und gedüngt werden.

Transport zum Standort

Aber zunächst werden die schweren Kübel mit Lorbeer nach draußen transportiert. Auf der Terrasse vor dem Gartenhaus genießen sie den Halbschatten und sind vor Sonnenbrand geschützt. Denn sie brauchen Zeit, um sich an die Sonnenstrahlung zu gewöhnen. Die Krone des Feigenbäumchens ist recht ausladend, findet Marina Wüst, und fixiert sie vor dem Transport mit einer Schnur. Zudem zieren filigrane Fruchtansätze aus dem letzten Sommer seine Äste. Es wäre schade, wenn sie beim Transport beschädigt werden könnten. Denn diese reifen dann in der Regel in der neuen Saison nach, so die Erfahrung von Marina Wüst. Beide Gärtnerinnen sind mit dem Ergebnis zufrieden: Der Feigenbaum wird sich an seinem windgeschützten und warmen Standort an der Garage im Hof bestimmt wohl fühlen.

Kübelpflanzen umtopfen, düngen und abduschen

Nun sind auch die Zitronenbäumchen dran. Sie werden vorerst vor dem Gartenhaus abgestellt, ebenfalls auf einem beschatteten Platz. Und das schwächelnde Exemplar topft Marina Wüst noch um. Dafür nimmt sie eine spezielle Zitruspflanzenerde mit einem leicht sauren pH-Wert. Anschließend fügt sie ein bisschen Langzeitdünger hinzu. So können sich die Gewächse optimal entwickeln und reichlich Früchte bilden. Dann noch den Staub von dem Laubkleid kurz abduschen. An diesem geschützten Platz werden die Bäumchen die ersten Tage verbringen, bevor sie auf ihren angestammten Platz kommen.

Bis zu 50 Früchte erntet die Gärtnerin jährlich von so einem Zitrusbäumchen und freut sich bereits jetzt auf den Ertrag: „Sie können sich erholen, die ersten Sommerfrischtage genießen… und uns noch mehr Zitronen für Limoncello schenken!“