BR Fernsehen - Querbeet

Gemüsegarten Wasser sparen beim Tomatenanbau

Brigitte Goss baut jedes Jahr Tomaten an. Ihr Garten liegt im trockenen und heißen Unterfranken, die Wasserversorgung der Pflanzen kostet im Sommer viel Zeit und Geld. Das soll sich in diesem Jahr ändern. Hier gibt es die Tipps der Gärtnerin zum Tomatenanbau!

Von: Sabrina Nitsche

Stand: 10.05.2024

Tipps zum Wasser sparen beim Tomatenanbau

  • Wurzeln in die Tiefe locken! Je tiefer die Tomaten ihre Wurzeln treiben, desto besser können sich die Pflanzen in Trockenzeiten versorgen. Um das zu erreichen, hat Brigitte Goss Schwitzschläuche 40 cm tief im Boden des Hochbeetes vergraben. Schwitzschläuche sind porös und lassen das Wasser langsam austreten. In langen Trockenperioden versorgen sie die Tomaten mit ausreichend Wasser, ohne dass die oberen Bodenschichten durchfeuchtet werden. Das vermindert die Verdunstung und lockt die Wurzeln in die Tiefe.
  • Gießringe aus alten Töpfen! Brigitte Goss hat viele alte Blumentöpfe gesammelt. Diesen 3 Liter fassenden Töpfen entfernt Brigitte Goss den Boden, es entsteht eine Art Kragen für die Tomate. Gegossen wird nur in diesen Ring, er leitet das Wasser direkt dahin, wo es gebraucht wird: an die Wurzeln. Das Wasser läuft beim Gießen nicht davon und der Rest des Beetes bleibt trocken.


  • Wassersparen dank richtigem Dünger - Schafwollpellets und Malzdünger: Schafwollpellets enthalten in erster Linie Stickstoff, der sich im Laufe der Saison langsam umsetzt und so Pflanzenverfügbar wird. Der Wolldünger quillt stark auf und kann so Wasser speichern. Dünger aus Malz regen die Feinwurzelbildung an. Das erleichtert der Pflanze die Wasser- und Nährstoffaufnahme.


  • Wildwuchs statt Erziehung! Brigitte Goss verzichtet in ihrem Hochbeet auf das Ausgeizen bei den Tomaten. Die Pflanzen dürfen also in alle Richtungen wachsen, werden weder angebunden noch erzogen. Das hat den Vorteil, dass die dichten Blätter den Boden beschatten und so die Verdunstung reduzieren. Für diese Art des Tomatenanbaus, sollte ein Pflanzabstand von mindestens einem halben Meter eingehalten werden.
  • Grasschnitt als Mulch: In den Wochen nach dem Pflanzen mulcht die Gärtnerin ihre Pflanzen regelmäßig mit Rasenschnitt. Der bedeckt den noch freien Boden, reduziert die Wasserverluste und liefert im Laufe der Saison Nährstoffe, die durch die Verrottung frei werden.
  • Wenn wässern, dann richtig! Egal ob mit Gießkanne, Schwitzschlauch oder Gießgerät - wenn man wässert, dann lieber einmal richtig als jeden Tag ein bisschen. Richtig heißt in diesem Fall: 10-15 Liter pro Pflanze. Und das am besten nach und nach, damit das Wasser auch in tiefere Bodenschichten einsickern kann. Das hilft, die Wurzeln in die Tiefe zu ziehen. Gießt man jeden Tag etwas, bleiben die Wurzeln im oberen Bereich und die Pflanzen leiden schnell unter Wasserstress.