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Fasching Schluss mit lustig

Einer der bedeutendsten deutschen Karikaturisten, Karl Arnold, hat diese aquarellierte Zeichnung geschaffen, die im Januar 1939 im Münchener Simplicissimus erschienen ist.

Stand: 04.02.2013 | Archiv

Am bekanntesten ist Karl Arnold vielleicht durch eine Karikatur, die im Dezember 1923 als Titel der Satirezeitschrift 'Simplicissimus' erschienen ist: 'Der Münchner' vor seinem Bier, mit Hakenkreuzen in den Augen statt Pupillen.

Ein solcher Bierdimpfel, dessen rote Nase mit der des gegenüber sitzenden Clowns um die Wette leuchtet, ziert auch die eine Seite dieser doppelseitigen, farbigen Zeichnung. Umseitig tummeln sich Maskierte, ein dicker Zigarrenraucher und barbusige Frauen in einer Theaterloge. Darunter steht geschrieben 'Zur Zeit noch Fasching': eine unterschwellige Zeitkritik und Kriegsvorahnung von Karl Arnold? Immerhin ist diese Zeichnung als Farbdruck im Januar 1939 erschienen.

Eigentlich wollte Karl Arnold Maler werden und hatte sich zum Unterricht bei Karl Raupp, Ludwig von Löfftz und Franz von Stuck eingeschrieben. Mit Karikaturen für bekannte Satirezeitschriften wie die 'Jugend', der 'Nebelspalter' und der 'Simplicissimus' finanzierte er sich sein Studium. Schließlich verdiente er damit auch seinen Lebensunterhalt. Bis 1942 hatte er im 'Simplicissimus' etwa 1800 Zeichnungen veröffentlicht. Karl Arnold gehört damit zu den bedeutendsten Karikaturisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 150 bis 200 Euro
  • Datierung: Januar 1939
  • Herkunft: München
  • Künstler: Karl Arnold
  • Sendung vom 9. Februar 2013


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