BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Isarsteg Vollendet unvollendet

Diese meisterliche Zeichnung einer Brücke am Fluss, entstanden an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, entstammt wohl dem näheren Umkreis von Johann Georg von Dillis.

Stand: 10.08.2013 | Archiv

Johann Georg von Dillis (1759 bis 1841), auch 'Vollendeter des Unvollendeten' genannt, ist bekannt für Bisterzeichnungen - also mit Bistertinte lavierte Zeichnungen - und Aquarelle dieser Art. In seinem umfangreichen, circa 10.000 Blätter umfassenden Œuvre wirkten seine skizzenhaften Zeichnungen stilprägend. Durch das Fokussieren eines wesentlichen Bildmotivs in einem nur angedeuteten Umfeld erscheinen sie noch heute geradezu modern.

Solche Skizzen und Naturstudien haben keine tiefere Botschaft. Sie dienten dem Künstler lediglich dazu, seinen Blick an der Natur zu schärfen und um später, im Atelier, in größere Kompositionen einzufließen. Trotzdem sind sie häufig, wie auch diese Zeichnung, von hoher malerischer Qualität.

Obwohl nur - beinahe puristisch - zweifarbig, nämlich braun und weiß, schildert diese Skizze genauestens das reizvolle Wechselspiel von Sonnenlicht und Schatten. Wenn sie wohl auch nicht von Dillis' eigener Hand ist, so stammt die aquarellierte Zeichnung doch bestimmt aus seinem künstlerischen Umkreis.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 300 bis 350 Euro
  • Datierung: Ende 18. / Beginn 19. Jahrhundert
  • Herkunft: München (?)
  • Hersteller: Umkreis Johann Georg von Dillis
  • Sendung vom 10. August 2013

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