BR Fernsehen - Gesundheit!


46

Fußpflege, Podologie Tipps gegen Hornhaut, Hühneraugen und eingewachsene Zehennägel

Schwimmen, sonnen, in Sandalen gehen – im Sommer kommen gerötete Druckstellen, dicke Hornhaut, schmerzhafte Hühneraugen und eingewachsene Zehennägel ans Tageslicht. Gesundheit! zeigt, wie man seine Füße richtig pflegt.

Von: Veronika Scheidl

Stand: 03.06.2019

Tipps gegen Hornhaut, Hühneraugen und eingewachsene Zehennägel | Bild: Screenshot BR

Unsere Füße müssen einiges ertragen: viel Gehen, viel Stehen zum Teil in engen oder hochhackigen Schuhen. Kein Wunder, dass die Haut an den Füßen auf diese Reize und den Druck mit Hornhaut reagiert. Schön sieht sie nicht aus, aber in einem gewissen Maße schützt sie stark beanspruchte Stellen an unseren Füßen, insbesondere die Fußsohle.

Aber wenn der Druck auf die Haut zu groß wird, zum Beispiel wegen falschen Schuhwerks, dann kann die Hornhaut stören und schmerzen. Oder auch zu einem „Hühnerauge“ führen, das dann besonders schmerzhaft in die Haut sticht.

Viele Werkzeuge sind sinnlos

Wie kann man die Hornhaut selbst hautverträglich entfernen? Im Handel gibt es unzähliges Werkzeug zu kaufen, aber Podologin Luzia Fejes aus München rät von Feilen, Hobeln und Reiben dringend ab.

"Das Reiben und die dabei entstehende Wärme bewirken, dass sich noch mehr Hornhautzellen bilden. Denn die Haut will sich gegen die Wärme schützen."

Luzia Fejes, Podologin, Isar Podologie, München

Metallhobel seien zudem gefährlich, man könne sich bei der Anwendung schnell verletzen. Die schonendste Möglichkeit sei ein Bimsstein, aber auch nur, wenn die Haut angefeuchtet ist. Also sollte man den Bimsstein am besten nach dem Duschen anwenden.

"Der Druck des Bimssteins auf die Haut darf dann aber nicht zu stark sein."

Luzia Fejes, Podologin

Der Bimsstein sollte danach gut getrocknet werden, sodass sich keine Keime oder Bakterien bilden können.  Die Podologin rät, die Füße regelmäßig einzucremen. Die Creme sollte viel feuchtigkeitsspendendes Urea enthalten, das hält die Haut geschmeidig und beugt Hornhaut vor.

Hornhaut und Hühnerauge besser beim Podologen entfernen lassen

Die schonendste Methode zur Hornhautentfernung ist mit einem Skalpell. Das können und dürfen nur ausgebildete medizinische Fußpfleger. Angehende Podologen lernen den Umgang mit dem Skalpell an der Berufsschule für Podologie im oberbayerischen Kirchseeon. Während Praxistagen üben sie an echten Patienten mit Fußproblemen – immer unter dem kritischen Blick der Podologin und stellvertretenden Schulleiterin Heidrun Seeger-Meyer. Sie unterstützt die Berufsschüler bei der Diagnose und der richtigen Wahl des Werkzeuges.

Denn Fußpflege ist weitaus mehr als nur reine Pediküre, wie die Schulleiterin betont. Der medizinische Fußpfleger muss unter anderem orthopädische, chirurgische und dermatologische Kenntnisse haben, um einen Fuß richtig behandeln zu können.

Hühneraugen brauchen besondere Behandlung

"Der Podologe arbeitet am liebsten präventiv, also bevor es zu einem Problem wie Hühneraugen oder einem eingewachsenen Nagel kommt."

Heidrun Seeger-Meyer, stellvertretende Schulleiterin, Berufsfachschule für Podologie Kirchseeon

Aber meistens kämen die Patienten erst, wenn es schon zu spät ist und die Fußprobleme stören und schmerzen. Wie etwa bei einem Hühnerauge. Das kegelförmige Hühnerauge sticht tief in die Haut hinein. Der Laie sollte das Hühnerauge besser einem Profi überlassen, sagt die Podologin. Seeger-Meyer hält nichts von Lösungen oder Pflaster mit Salicylsäure.

"Nie landet die Salicylsäure nur da, wo sie hinsoll. Das heißt meistens wird das umliegende Gewebe in Mitleidenschaft gezogen, es weicht richtig auf. Das soll ja die Säure bewirken und damit ist eine hohe Verletzungsgefahr gegeben."

Heidrun Seeger-Meyer, stellvertretende Schulleiterin, Berufsfachschule für Podologie Kirchseeon

Wenn das Hühnerauge entfernt ist, bringt der Podologe noch ein Druckpolster an, um die betroffene Stelle zu entlasten.

Nagelspangen korrigieren eingewachsene Nägel

Ein großes und oft schmerzhaftes Ärgernis vieler Patienten sind eingewachsene Nägel. Diese behandeln Podologen mit individuell gefertigten Nagelspangen. Der angebrachte Draht sorgt dafür, dass das Nagelwachstum gelenkt und korrigiert wird und der Nagel nicht mehr einwachsen kann. Diese Spangen-Therapie kann mehrere Monate dauern.

Nägel sollten in Spatenform geschnitten werden 

Zur Fußpflege gehört auch der korrekte Schnitt der Zehennägel. Das machen viele falsch, beobachtet die Münchner Podologin Luzia Fejes. Ihr Tipp:

"Fußnägel sollten in einer Spatenform geschnitten werden. Oben gerade geschnitten und dann die Ecken ganz minimal, ganz leicht abgerundet."

Luzia Fejes, Podologin

Mit gepflegten Füßen und Nägel kann man sich nicht nur barfuß blicken lassen – sondern tut auch etwas für seine Gesundheit. Denn gesunde Füße tragen einen besser durch das Leben als geschundene.


46