BR Fernsehen - 1806 – Die Nürnberg-Saga

Die Geschichte hinter der Geschichte

1806 – Die Nürnberg Saga Die Geschichte hinter der Geschichte

1806 – Die Nürnberg Saga, Teil 3: Johann Friedrich Klett (Nicolas Stöcklein, Mitte) mit Plänen seiner neuartigen Eisenbauwerke. | Bild: BR/Loopfilm

Nürnberg ist während des Mittelalters die Handelsstadt im Herzen Europas, wohlhabende Reichsstadt, frei und nur dem Kaiser Rechenschaft schuldig. Um 1800 verblasst der Glanz und die Stadt taumelt dem Bankrott entgegen. Zu lange wurde an Altbewährtem festgehalten. Völlig überschuldet gerät Nürnberg in die Kriegswirren zwischen den mächtigen Armeen Napoleons, Österreichs, der Preußen und der Bayern.

Frankens Wendejahr 1806

1806 war ein Schicksalsjahr für Franken: Das einst mächtige Herzogtum und die Freie Reichsstadt Nürnberg fallen an das Königreich Bayern. Die Ereignisse rund um dieses Wendejahr haben sich tief in das kollektive Bewusstsein in Franken eingebrannt - und wirken fort: Viele fränkische Verhaltensmuster und Reaktionen von heute sind erst vor diesem Hintergrund verständlich.

Obwohl sich die Franken nicht als Bayern betrachten, werden sie vom bayerischen Königreich einverleibt.

Um die Schulden der Stadt abzubauen, gehen die neuen Herrscher rigoros vor. Jahrhunderte alte Kulturgüter werden versteigert, verkauft und verramscht. Alles, was nutzlos und überflüssig erscheint, wird von den Bayern verkauft.

Nürnberg wird auf den Status einer Provinzstadt zurückgestuft - und hat nicht die Möglichkeit, sich dagegen zur Wehr zu setzen. Ein Trauma, das lange anhält, eigentlich bis heute. Womöglich aber grundlos: Als Motor der Industrialisierung Bayerns übernimmt die Stadt im 19. Jahrhundert erneut eine Vorreiterrolle und führt das Königreich Bayern in die Moderne.

Niedergang und Comeback

Das dreiteilige Dokudrama "1806 - Die Nürnberg Saga" erzählt die Geschichte des Niedergangs der Reichsstadt Nürnberg - und das glanzvolle Comeback, das die fränkische Metropole bis heute vollführt hat.

Patrizier, Großkaufleute, Unternehmer, aber auch einfache Handwerker und Arbeiter mit ihren Familien erleben, erleiden und gestalten diese Zeit, die den Alltag in Nürnberg einschneidend verändert hat. Ihre persönlichen Erlebnisse erzählen zugleich auch vom Schicksal der Stadt.

Die Ereignisse rund um Nürnbergs Schicksalsjahr 1806

Zeitreise ins Jahr 1806 mit Kadda Gehret

Gemeinsam mit der Presenterin Kadda Gehret nehmen die Zuschauerinnen und Zuschauer Teil an dem, was damals geschah. Darüber hinaus trifft die junge Fränkin auch Nürnbergerinnen und Nürnberger im Heute, die erzählen, wie die Menschen vor 200 Jahren empfunden haben und warum sich deren Erlebnisse bis heute in das kollektive Gedächtnis einer ganzen Stadt einbrannten.

Historische Spielszenen, die zum Teil an Original-Schauplätzen gedreht wurden, sind unter anderem mit Andreas Schadt, Matthias Egersdörfer (beide bekannt aus dem "Franken-Tatort"), Jonathan Beck, Franziska Maria Pößl, Lena Stamm und Nicolas Stöcklein prominent besetzt. Die Musik zum Dreiteiler wurde neu komponiert und von den Nürnberger Symphonikern eingespielt.

Die Nürnberg Saga in der ARD Mediathek

Teil 1: Vor dem Sturm
Die stolze Kaiserstadt ist nur mehr ein Denkmal ihrer einstigen Größe. Handwerker und Handel sind fast nicht mehr wettbewerbsfähig. Nürnberg steht vor dem Bankrott.
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Teil 2: Unter dem Hammer
Napoleon überlässt Nürnberg den Bayern. Damit beginnt eine Orgie der Zerstörung des kulturellen Erbes der Stadt. Die Folgen sind traumatisch und wirken bis heute.
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Teil 3: Aus der Asche
Nürnberg erfindet sich neu. Die Stadt wird zum wirtschaftlichen Zentrum und damit zum Motor des modernen Bayerns.
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