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Unterwegs auf dem Lungauer Kulturwanderweg Winterwandern im Weißpriachtal

Von Mariapfarr im Lungau zieht sich das Weißpriachtal an der Lonka entlang hin zum Kamm der Schladminger Tauern. Auch der Lungauer Kulturwanderweg führt durch dieses stille Tal und lädt ein zu einer beschaulichen Winterwanderung. Los geht es direkt in Mariapfarr und das erste Stück der gut vierstündigen Tour verläuft auf dem Sonnenlehrpfad, schließlich ist Mariapfarr der sonnenreichste Ort in ganz Österreich.

Von: Andrea Zinnecker

Stand: 21.11.2023

200 Jahre Stille Nacht, Heilige Nacht  | Bild: BR; Andrea Zinnecker

Im Winter auf dem Sonnenlehrpfad zu wandern, das hat seinen ganz eigenen Reiz, sagt Barbara Miedl, die Wirtin vom Gasthof Häuserl im Wald, direkt am Sonnenlehrpfad gelegen. Nach dem Gasthof quert man das Weißpriachtal hinüber nach Fanning und steigt auf Winterwanderwegen gut 500 Meter hoch zur Sauschneideralm am Fanningberg. Der Name kommt nicht von ungefähr, war doch noch der Urgroßvater der Besitzer ein „Sauschneider“, der von Hof zu Hof zog, um die Eber zu kastrieren. Heute sind Schweinsbraten und Schweinswürstl übrigens ein typisches Essen auf der Sauschneideralm.

Nomen est omen!

Von der Alm ist noch der Abstecher auf die Fanningberghöhe zu empfehlen. Von hier oben hat man einen großartigen Blick auf den Lungau. Das rund 1100 Meter hochgelegene, sonnige Hochplateau bildet topographisch eine „Spinne“. Wie Spinnenbeine ziehen sich von der Mitte aus verschiedene Täler in alle Himmelsrichtungen.

Im Weiler St. Rupert

Von der Fanningberghöhe bzw. Sauschneideralm geht es dann wieder hinab ins Weißpriachtal nach St. Rupert und zu einer der ältesten frühromanischen Kirchen des Lungau mit byzantinischen Fresken - sicher auch ein alter Kultort, da durch das Weißpriachtal schon in Römerzeit der alte Tauernübergang verlief. Der Name Lungau ist allerdings slawischen Ursprungs und kommt von der „Lonka“ oder „Longa“, die durch das Weißpriachtal fließt.

Einkehr bei Barbara Miedl im Gasthof Häuserl im Wald

Von St. Rupert führt der Lungauer Kulturwanderweg wieder hinüber auf die andere Talseite ins Sonndörfl und oberhalb der unter Naturschutz stehenden Lonka-Mäander zurück durch lichten Wald nach Mariapfarr. Zuvor lockt aber noch die Einkehr bei Barbara Miedl im Gasthof Häuserl im Wald. Der Lungauer Rahmkoch, auch bekannt als Lungauer Marzipan, ist eine kalorienreiche Süßspeise und ebenso speziell wie die grüne, also ungeselchte Wurst, oder der Lungauer Erchtling, eine langsam reifende geschmacksintensive Kartoffelsorte, oder das Schmalzgebäck namens „Hühnersteigen“. Besondere Speisen in der besonderen Zeit der Raunächte. Früher gab es nur drei Raunächte: Heiligabend, Silvester und Dreikönig. Barbara Miedl pflegt in den Raunächten nach wie vor das Räuchern des Hauses mit Weihrauch, um Frieden, Glück und Segen zu erbitten.

Karte: Mariapfarr im Lungau

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Karte: Mariapfarr im Lungau


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