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Unterwegs im fränkischen Gollachtal Weinwandern und Wallfahrten in der Tauber-Region

Das unterfränkische Aub, gelegen auf halber Strecke zwischen Würzburg und Rothenburg ob der Tauber, ist eine bemerkenswerte Erscheinung: Gerade mal 1500 Menschen leben hier im Gollachtal. Und dort gibt es Wanderwege, die in die Welt der Sagen und Legenden hineinführen.

Von: Jochen Wobser

Stand: 11.12.2020 | Archiv

Weinwandern und Wallfahrten in der Tauber-Region | Bild: BR; Jochen Wobser

Die Heilige Kunigunde soll vor etwa 1000 Jahren auf dem Bamberger Dom drei Schleier ins fränkische Land geschickt haben – und dort, wo die Schleier die Erde berühren, sollte eine Kapelle entstehen. So wurde die sagenumwobenen Kunigundenkapelle bei Aub errichtet.

Historisches Spital am Rand der Auber Altstadt

Ein besonderer Ort ist das historische Spital am nördlichen Rand der Auber Altstadt.

Ein besonderer Ort ist das historische Spital am nördlichen Rand der Auber Altstadt. Es ist ein typisches Landspital mit Kirche, Gutshof, Arznei- und Kräutergarten. Von hier kann man im Tal der Gollach bis zur rund sieben Kilometer entfernten Kunigundenkapelle bei Burgerroth wandern. Auf einem Weg am Sportplatz vorbei verlässt man Aub. Ab und zu taucht ein verwitterter Wegweiser zur Kapelle auf, aber am besten folgt man ohnehin dem Lauf der Gollach, die unbegradigt durch die Landschaft fließt. Das Gollachtal steht unter Landschaftsschutz und wird von der Ochsenfurter Gau flankiert, einer reizvollen Hochfläche.

Rundweg „Liebliches Taubertal“

Von der Reichelsburg geht es wieder hinab ins Gollachtal. Südlich von Baldersheim ist die historische Uhlenmühle ein lohnender Anlaufpunkt

Von dort aus geht es geradeaus weiter bis zu einem Angelteich. Links spitzt der Turm der Reichelsburg durch die kahlen Bäume. Ein kurzer Anstieg und man steht inmitten der weitläufigen und beeindruckenden Burganlage, auch wenn die Reichelsburg in den Bauernkriegen zerstört wurde und seit 1520 eine Ruine ist. Als beliebtes Ausflugsziel und Erlebnisspielplatz für Kinder und Familien bietet sie einen wunderschönen Ausblick auf das Gollachtal. Von der Reichelsburg geht es wieder hinab ins Gollachtal. Südlich von Baldersheim ist die historische Uhlenmühle ein lohnender Anlaufpunkt. Dann geht es wieder zurück ins Gollachtal und weiter zur Uhlenmühle bei Baldersheim. Die Gollach bildet hier eine Insel aus – auf der einen Seite ist der normale Bachlauf, auf der anderen Seite fließt der Mühlbach der Uhlenmühle. Der hübsch hergerichtete Dreiseithof hat 500 Jahre Geschichte. Auf dem Weiterweg zur Kunigundenkapelle folgen wir dann einem Wegweiser des LT26, einem Rundweg der Reihe „Liebliches Taubertal“, und überqueren die Gollach auf einer kleinen Brücke. Jetzt geht es am rechten Ufer der Gollach und am Waldrand entlang. Duftendes Eichenlaub liegt am Boden zum Teil wird der Weg überwuchert und man muss die Augen aufhalten, um den nächsten Wegweiser zur Kapelle zu finden: rechts in den Wald hinein und den Alten Berg hoch in Richtung Burgerroth. Oben auf dem Plateau steht sie dann - die Kunigundenkapelle, auf einer Wiese, die von einer Natursteinmauer eingefasst ist.

Die vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtete Kapelle steht südlich von Burgerroth

Die vermutlich zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtete Kapelle steht südlich von Burgerroth. An der Stirnseite der Kapelle befindet sich die Figur der Kunigunde von seltsam schmaler Gestalt. Im mächtigen Kontrast dazu steht eine uralte Linde hinter der Kapelle, wo sich einst eben einer der drei Schleier verfangen haben soll, die Kunigunde der Legende zufolge vom Bamberger Dom ins Fränkische Land wehen ließ. Der sagenumwobene Platz bringt auch die Gedanken in Bewegung. Auf einem Hohlweg geht es nun weiter zum Kunigundenstein, wo Kunigunde bevorzugt gebetet haben soll, und von dort wieder an der Gollach entlang zurück nach Aub.

Karte: Die Kunigundenkapelle

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Karte: Die Kunigundenkapelle


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