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Virtuelle IZI-Jahrestagung "Wenn Du mich noch einmal 'braune Schokolade' nennst"

"Du kannst aber gut Deutsch sprechen!" - Wahrscheinlich wollte die Deutschlehrerin die 12-jährige Saira damit bestärken. Doch für das in Deutschland geborene Mädchen war der Satz ausgesprochen kränkend, denn "wenn man Kopftuch trägt, heißt es nicht, dass man nicht gut Deutsch kann." 39 Prozent der unter 18-Jährigen in Deutschland haben einen Migrationshintergrund. Sie erfahren Alltagsrassismus. Wie das im Einzelnen aussieht und was Medien und Pädagogik dringend tun sollten - das sind die Themen auf der virtuellen Jahrestagung des IZI am Mittwoch, 1. Dezember. Sie sind herzlich eingeladen.

Von: Dr. Maya Götz und Birgit Kinateder, IZI

Stand: 24.11.2021 | Archiv

Cover IZI-Tagung 2021 | Bild: IZI

Was Weiße lernen müssen und wie tief unbewusste Denkmuster und Voreingenommenheit (Unconscious Bias) verwurzelt sind, thematisieren Dr. Susan Arndt (Universität Bayreuth) und Karin Heisecke (MaLisa-Stiftung) in ihren Eingangsvorträgen.

Vorgestellt wird auch die repräsentative Studie des IZI zum Erleben von Alltagsrassismus bei Kindern und Jugendlichen. Das Ergebnis: Sieben von zehn Teilnehmerinnen bzw. Teilnehmern mit Migrationshintergrund und alle Befragten mit dunklem Hautton werden immer wieder mit (Alltags-)Rassismus konfrontiert.

Jetzt anmelden!

Sie sind herzlich eingeladen, an der virtuellen Veranstaltung teilzunehmen und mitzudiskutieren.

Wann:
Mittwoch, 1. Dezember, ab 9.30 Uhr
Anmeldung: izi@.br.de
Anmeldeschluss: 29. November 2021

Hier geht's zum Programm.

Was können die Medien tun?

Die 12-jährige Saira

Medien können einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Sensibilisierung für Alltagsrassismus leisten, zum Beispiel indem Rassismus konkret in Kindersendungen thematisiert wird. Wie dies umgesetzt werden kann, wird unter anderem an Sendungsausschnitten von RESPEKT (ARD alpha) und Checker Tobi (BR) aufgezeigt, der Blick geht aber mit Beispielen aus zum Beispiel Großbritannien (The school that tried to end racism, BBC4) und Norwegen (Zombie Lars) auch über den deutschen Tellerrand hinaus.

Welche Sensibilität und welches Fingerspitzengefühl bei der Entwicklung einer Serie zum Thema Alltagsrassismus gefragt sind, wird anhand der neuen Sketch-Comedy-Serie Moooment! aufgezeigt, die vom KiKA initiiert und vom IZI wissenschaftlich begleitet wurde.

Pädagogik der Vielfalt

Die pädagogisch sensible Phase, in der die Grundlagen von rassistischen Vorurteilen gelegt werden, ist die Grundschulzeit. Doch genau für diese Phase stehen nur ganz wenige erprobte Ansätze für eine antirassistische Bildungsarbeit zur Verfügung.

Wie pädagogische Initiativen es in Schule und Freizeit schaffen, für (Alltags-)Rassismus zu sensibilisieren und Betroffenen eine Stimme zu geben, zeigen die Initiatorinnen und Initiatoren von "Kinder gegen Rassismus", "Vielfalt verbindet e.V." und "Bunt kickt gut" auf. Rassismus entgegenzutreten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur gelingen wird, wenn wir Rassismus zum Thema machen und Wege des Umgangs damit finden.


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