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Historisches Fundstück Strom sparen durch Sendepause?

Wie kann der Stromverbrauch in Deutschland gesenkt werden? Über diese Frage machte sich Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard im Jahr 1951 Gedanken. Seine Vorschläge: Die Schaufenster- und Reklamebeleuchtung reduzieren oder den Stromverbrauch für den Sendebetrieb des Rundfunks "von montagfrüh bis einschließlich samstagmittag in der Zeit von 9 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr" zu untersagen. Er beauftragt die Rundfunkanstalten, ihm mitzuteilen, wie groß die eingesparte Strommenge sein würde.

Stand: 06.03.2019

Rudolf von Scholtz, Intendant des BR (1947-1956) | Bild: BR/Historisches Archiv

In den Akten der Technischen Direktion des BR finden sich Dokumente, die sich mit diesem Vorschlag "Einschränkung der Sendezeit aus energiewirtschaftlichen Gründen" beschäftigen.

Daraufhin berechnete die Technische Direktion im Auftrag des damaligen Intendanten Rudolf von Scholtz im September 1951, wie viel Einsparpotenzial sich hinter der Idee einer Sendepause zwischen 9 und 12 Uhr und zwischen 14 und 16 Uhr verberge. Das Fazit war eindeutig:

"Die monatliche Einsparung würde DM 3.515,85 ergeben. Diese Zahlen zeigen vielleicht noch besser als die Zahlen der kWh, wie bedeutungslos die Einsparungen gegenüber den Nachteilen aller Art sind, die eine Verkürzung der Sendezeit um täglich 5 Stunden aufzuweisen hätte."

Aus den historischen Akten der Technischen Direktion des BR

Damit war die Idee vom Tisch und der Sendebetrieb konnte ungestört weitergehen.


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