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Annette von Aretin Die erste Fernsehansagerin

Annette von Aretin war 1954 eine Frau der ersten Stunde im neuen Medium Fernsehen. Berufsbezeichnung: Fernsehansagerin. Dem Fernsehpublikum bekannt wurde sie aber auch ab 1955 als langjähriges Mitglied im Rateteam von Robert Lembkes „Was bin ich?“.

Von: Historisches Archiv, Bettina Hasselbring

Stand: 24.10.2023

Annette von Aretin (1920-2006) | Bild: BR, Historisches Archiv

Marie Adelheid Kunigunde Felicitas Elisabeth, Freiin von Aretin, wurde am 23. Mai 1920 in Bamberg geboren und wuchs in Niederbayern und München auf. Die gelernte Fotografin begann durch ihre Bekanntschaft mit Kurt Wilhelm ihre Rundfunk-Laufbahn 1947 als freie Mitarbeiterin bei Radio München, u.a. in der Ratesendung „17 und 4“ (wo sie auch ihren späteren Ehemann Harald Klein kennenlernte). In den 1950er Jahren gab ihr Regisseur Kurt Wilhelm in der beliebten Radiosendung „Fleckerlteppich“ die Rolle des „Ännchen von Kalau“. 1949 bis 1951 sang Aretin im Damenquartett „Die Josinders“ bei Hörspielen, von 1952 bis 1954 war sie Produktionsassistentin im Kinderfunk und bei Kinderchor-Aufnahmen.

Beim Start des Fernsehens in Bayern im November 1954 wurde sie eine der ersten Fernsehansagerinnen im Bayerischen Rundfunk. Fernsehdirektor Clemens Münster bot ihr einen Posten als Ansagerin an und Aretin sagte sofort zu. Vier Jahre lang, bis 1958, war sie täglich auf dem Bildschirm präsent. Von 1959 bis 1980 leitete sie das Besetzungsbüro Fernsehen in Freimann und besetzte bzw. entdeckte einige bekannte Schauspieler, wie etwa Gustl Bayrhammer. Auch nach ihrer Pensionierung arbeitete die „Grande Dame des Fernsehens“, wie sie in Zeitungsnachrufen genannt wurde, immer wieder für den Bayerischen Rundfunk, u.a. für die Sendung „Die Spiel-Bar“ im Hörfunk.

Mitglied im Rateteam von „Was bin ich?“

Riesige Popularität erlangte Annette von Aretin, die aus einer einer alten bayerischen Adelsfamilie stammte, als Mitglied im Rateteam von „Was bin ich?“. 34 Jahre war sie bei der Kultsendung dabei, vom 2. Januar 1955 bis zum Tod von Robert Lembke im Jahr 1989, mit dem berühmten Satz „Gehe ich recht in der Annahme, dass…“ 

Annette von Aretin starb am 1. März 2006 im Alter von 85 Jahren in München.


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