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65. ARD Musikwettbewerb 199 Mal Hoffnung auf den großen Durchbruch

Beim 65. Internationalen Musikwettbewerb der ARD zeigen dieses Jahr junge Musikerinnen und Musiker in den Fächern Kontrabass, Horn, Harfe und Streichquartett ihr Können. Es könnte der Start in eine Weltkarriere sein

Stand: 26.08.2016

Die Fachjury (vorne links im Bild, aus einem früheren Jahr) besteht aus aktiven, erfahrenen Musikern und Dirigenten | Bild: Daniel Delang

Während Münchens Oper, Theater und Orchester Anfang September noch in den Sommer- und Theaterferien sind, summt und brummt es dennoch in Münchens Musikwelt. 199 Künstler reisen aus aller Welt an, um sich beim 65. Internationalen ARD-Musikwettbewerb der Jury zu präsentieren. Kontrabass, Harfe, Horn und Streichquartett sind die Fächer, in denen der Wettbewerb heuer ausgetragen wird. Am 29. August starten Harfenistinnen und Harfenisten im großen Saal der Hochschule für Musik in den ersten Durchgang und eröffnen damit den Wettbewerb.

"Unsere wichtigste Aufgabe war es, die Jurys zusammenzustellen", sagt Oswald Beaujean, Programmbereichsleiter von BR-Klassik und Künstlerischer Leiter des Wettbewerbs. Die Jurys setzen sich aus erfahrenen Musikern zusammen. BR-Klassik-Kollegin Meret Forster, seit April 2016 die zweite Künstlerische Leiterin des Wettbewerbs, ergänzt: "Wir haben auch das Repertoire in Absprache mit den Jurys gestaltet und die Kompositionsaufträge vergeben." Jeder der jungen Musiker spielt im Wettbewerb vorgegebene Stücke, darunter sind auch Uraufführungen, die eigens für den Wettbewerb komponiert wurden. In diesem Jahr hat der Münchner Moritz Eggert ein Stück für Kontrabass geschrieben, der Pole Krzysztof Meyer eines für Harfe, Zhou Long aus den USA eines für Horn und der aus dem Allgäu stammende Nikolaus Brass eines für Streichquartett. "Meine Lieblingskategorie", schwärmt Oswald Beaujean, und auch Meret Forster freut sich sehr auf die internationalen Streichquartette, die am 2. September mit dem ersten Durchgang starten.

Vergangene Wettbewerbe haben gezeigt, dass die Sieger in dieser Kategorie oft Weltkarrieren starten. Das Armida-Quartett, das Apollon Musagète Quartet oder das Artemis Quartett – sie alle waren Sieger beim ARD-Musikwettbewerb. Die Nachhaltigkeit des Wettbewerbs und die Förderung der Künstler über die Wettbewerbsphase hinaus liegt Meret Forster besonders am Herzen. "Wir versuchen den Wettbewerb auch in den Programmen anderer ARD-Anstalten präsent zu halten, weil das eine wichtige Sache ist", sagt sie, "..und auch europaweit medial zu bewerben", ergänzt Oswald Beaujean. Der BR ist zwar federführend beim Musikwettbewerb, es ist aber dennoch eine Veranstaltung der ARD und damit für die Programme aller Landesrundfunkanstalten geeignet und gedacht. Mit Preisträgerkonzerten, einer kleinen Tournee im Frühjahr nach dem Wettbewerb und einer CD können sich die Gewinner auch weiterhin dem Publikum präsentieren und Erfahrungen als Solisten sammeln. Meret Forster arbeitet daran, diese Auftrittsmöglichkeiten für die Sieger noch zu verbessern.

Alle Runden vor Publikum

Wie es den Gewinnern früherer Jahre ergangen ist, zeigt die TV-Dokumentation "Traumstart". Wer demnächst im "Festival der ARD-Preisträger" zu sehen und vor allem hören sein wird, entscheidet sich bis zum 11. September, dem Tag des letzten Finales. Bis dahin finden alle Durchgänge des Wettbewerbs öffentlich statt – in den Studios des Münchner Funkhauses, in der Musikhochschule und im Carl-Orff-Saal des Gasteigs. Bei den ersten beiden Durchgängen ist der Eintritt jeweils frei. Karten für die Halbfinale und Finale sowie für die Preisträgerkonzerte gibt es unter br-klassikticket. de oder telefonisch bei BRticket unter 089 5900-10 880. Alle Halbfinale und Finale sowie die drei Preisträgerkonzerte (14., 15. und 16. September, jeweils 20 Uhr) werden als Videolivestream im Netz übertragen. Die Preisträgerkonzerte sind zudem live im Radio zu hören. Die Termine und Orte der einzelnen Wettbewerbsrunden stehen unter ard-musikwettbewerb.de. Und wer sind dieses Jahr die aussichtsreichsten Kandidaten? Meret Forster und Oswald Beaujean nennen selbstverständlich keine Namen, aber sie haben in vielen Jahren Erfahrung festgestellt, dass die Sieger – außer, dass sie ihr Instrument hervorragend beherrschen – fast immer auch eine starke Bühnenpräsenz mitbringen und beim Musizieren, wie Beaujean sagt, "vermitteln, dass ihnen das Spaß macht."


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